dall‘ altra parte

Max_Grueter_Erdtaucher_2012-16
Max_Grueter_Erdtaucher_2012-16
Ausstellungsansicht Fondazione Sasso San Gottardo auf der Passhöhe - Dall' altra Parte 2016; Max Grüter, Erdtaucher 2012/2016; Foto: F.X. Brun

DALL‘ ALTRA PARTE

Mit zeitgenössischer Kunst auf den San Gottardo

Sommerausstellung

18. Juni bis 28. August 2016

dall‘ altra parte zeigt über den Sommer 2016 eine Ausstellung mit drei Stationen: Altdorf, Göschenen und die Gotthard-Passhöhe

DIE ZEIT: Eine Festung Kunst

Artikel von Daniele Muscionico

art-tv: Das Kulturfernsehen im Netz
Filmbeitrag von Ueli Abt

SRF: Entschleunigen Sie nach der rasanten Gotthard-Fahrt-mit Kunst!
Artikel von Nicole Salathé

Haus für Kunst Uri in Altdorf

Die ausgestellten Arbeiten im Haus für Kunst Uri thematisieren fundamentale Themen wie Heimat, Migration, Mobilität und eine Art Repräsentation von Landschaft, mit historischen Anspielungen unter anderen mit dem Urner Künstler Heinrich Danioth.

Kunstschaffende der Ausstellung: Stefan Banz, Guido Baselgia, Chalet5, Heinrich Danioth, Pascal Danz, Christoph Draeger, Marco Fedele di Catrano, Iris Ganz, Lukas Geisseler, Il Lungo Addio – Fotografien zur italienischen Emigration in die Schweiz, Monica Ursina Jäger, Lutz&Guggisberg, Luc Mattenberger, Martina von Meyenburg, Peter Regli, Jean-Frédéric Schnyder, Andri Stadler, Peter Stoffel, Miki Tallone, Edit Oderbolz, Roman Signer

Strohbaracke in Göschenen

Ganz hinten im Dorf an der Göschenen Reuss, am Fusse des Gotthards, der alpinen Schnittstelle zwischen Nord und Süd, steht das ehemalige Zeughaus, ein Bau aus dem früheren Bestand der Schweizer Armee. Das prägnante Gebäude wurde umfunktioniert und beherbergt heute als «Kunstdepot Göschenen» eine private Sammlung zeitgenössischer Kunst. Die «Stiftung Kunstdepot» lädt internationale Künstlerinnen und Künstler zum Arbeiten in die Innerschweiz. Unter dem Giebel des ehemaligen Zeughauses wurden drei geräumige Ateliers eingerichtet. Für die Ausstellung dall‘ altra parte – mit zeitgenössischer Kunst auf den San Gottardo durften einige unserer Künstlerinnen und Künstler die Ateliers während zwei Monaten nutzen. Es entstanden Arbeiten mit direktem Bezug zur markanten Landschaft.
In der dazugehörigen Strohbaracke ist eine grosse Installation mit Videoprojektionen des Künstlerduos Lutz&Guggisberg zu sehen, die das Duo für diesen Raum neu geschaffen hat.
Weitere Möglichkeiten bieten sich im Aussenraum: so auch ein Rundgang, der vom Bahnhof durch den Visierstollen (historisches Ausstellungsprojekt von Kilian T. Elsasser) zur Dorfmitte und direkt zur Strohbaracke führt, macht den Parcours in Göschenen vielstimmig.

Kunstschaffende der Ausstellung: Lutz & Guggisberg

Strohbaracke
Göscheneralpstrasse 7
6487 Göschenen
info@kunstdepot-goeschenen.com

Fondazione Sasso San Gottardo auf der Passhöhe

Gotthardfestung und Riesenkristalle entdecken
Einst geschaffen um das Land verteidigen zu können und streng geheim – heute ein einzigartiger Ort für Ausflüge in das sagenumwobene Herz der Schweiz. In den gewaltigen Kavernen der ehemaligen Festung  «Sasso da Pigna» entstand, auf dem mystischen Gotthardpass, ein einzigartiges Museum:  «Sasso San Gottardo». Die Festung ist eine der grössten und damit wohl eine der beeindruckendsten, unterirdischen Verteidigungsanlagen der Schweiz.
Mit den ausgewählten künstlerischen Interventionen möchten wir ein nicht explizit kunstinteressiertes Publikum begeistern und visuell mit starken Setzungen verführen können.

Kunstschaffende der Ausstellung: Chalet5, Klodin Erb, Max Grüter, Hans Josephsohn, Simon Ledergerber, Luc Mattenberger

Sasso San Gottardo
Gotthardpass
0844 11 66 00 (allgemeine Infos)
info@sasso-sangottardo.ch

Luc_Mattenberger_The_drop2012
Ausstellungsansicht Sasso San Gottardo - Dall' altra parte 2016; Luc Mattenberger, The drop 2012; Foto: F.X. Brun
Marco_Fedele_di_Catrano_J.H.A.E.V.G.2016
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Dall' altra parte 2016, im Hintergrund: Marco Fedele di Catrano, J.H.A.E.V.G. 2016; Foto: F.X. Brun

(im)mobile

Edith_Flueckiger_Some_souls_see_2009-2016
Edith_Flueckiger_Some_souls_see_2009-2016
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - (IM)MOBILE 2016; Edith Flückiger, Some souls see... 2009/2016, Buchstaben aus eloxiertem Aluminium, Wandhalterung; Foto: F.X. Brun

(IM)MOBILE

Frühlingsausstellung

5. März bis 15. Mai 2016

art-tv: Das Kulturfernsehen im Netz, Haus für Kunst Uri | (im)mobile
Filmbeitrag von Isabel Bures

Gastkuratiert von Mireille Bourgeois (IOTA) und Chantal Molleur (WHITEFRAME)

Die beiden Künstlerinnen Edith Flückiger und Germaine Koh zeigen konzeptuelle Arbeiten, basierend auf elektronischen oder digitalen Impulsen: thematisiert wird die Bewegung, das Gleichgewicht und der Stillstand. Aber auch eine mediale Reflexion über Vergängliches, Vergangenes und Vergehendes.

Germaine Koh interessiert sich für den öffentlichen Raum, alltägliche Objekte, die sie in ihren Installationen und Objekten in eine Interaktion versetzt.

Die Schweizer Künstlerin Edith Flückiger arbeitet im Bereich Video, Installation und Text/Sprache.

Kunstschaffende der Ausstellung:
Edith Flückiger
Germaine Koh

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - (IM)MOBILE 2016; Germaine Koh, There/Here 2011, found doors and modified door mechanisms connected over Internet with custom electronics; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - (IM)MOBILE 2016; Edith Flückiger, Als sie die Augen aufschlägt 2016, 4-Kanal-Videoinstallation, Künstlerische Mitarbeit: Ralph Kühne, Soundkomposition: Beni Mosele; Foto: E. Aregger
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - (IM)MOBILE 2016; Germaine Koh, Wall of Uri 2016, 5.0 x 2.5 x 1.25 m, wood lumber, gypsum wall board, metal fittings, furnishings; Heinrich Danioth, Bilder; Foto: E. Aregger
Germaine_Koh_DSC_0026
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - (IM)MOBILE 2016; Germaine Koh, Wall of Uri 2016, 5.0 x 2.5 x 1.25 m, wood lumber, gypsum wall board, metal fittings, furnishings; Foto: E. Aregger
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - (IM)MOBILE 2016; Edith Flückiger, gedankenverloren 1 1999, Videoobjekt, Ton: Marie-Cecile Reber; Foto: E. Aregger
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - (IM)MOBILE 2016; Edith Flückiger, swim 1997/2014, Videoinstallation, Folie, 2 Metallwinkel, Magnete, Ton: Beni Mosele; Foto: E. Aregger

Werk- und Förderungsausstellung 2015

EinladungskarWerk_und_Foerderungsausstellung_2015_Karte-vornete_Foerderungsausstellung_2015
EinladungskarWerk_und_Foerderungsausstellung_2015_Karte-vornete_Foerderungsausstellung_2015
Plakat und Flyer Jahresausstellung 2015

KUNST- UND KULTURSTIFTUNG HEINRICH DANIOTH
Förder-und Projektbeiträge 2015

5. Dezember 2015 bis 3. Januar 2016

Übergabefeier/Vernissage: Samstag, 5. Dezember 2015, 17 Uhr

Die Kunst- und Kulturstiftung Heinrich Danioth wurde 1981 in Zusammenarbeit zwischen Regierungsrat und dem damaligen Danioth-Ring und heutigen Kunstverein Uri gegründet.
Lic. phil. Elisabeth Fähndrich, Vizepräsidentin des Kunstvereins Uri, präsidiert das Kuratorium.
37 Urnerinnen und Urner nehmen an der diesjährigen Urner Jahresausstellung im Haus für Kunst Uri teil.

Sonderausstellung: Lina Müller und Luca Schenardi

Im Danioth Pavillion präsentieren Lina Müller und Luca Schenardi ihre Installation. Das Kuratorium war letztes Jahr vom kreativen Zeichenkosmos der beiden Kunstschaffenden beeindruckt. Die Installation zeige anschaulich, so die Jury, wie ein Stift auf Papier zu erzählen beginne, sich forme und wieder verwandle.

Lina Müller
Luca Schenardi

Goldener Uristier an Historiker Dr. Hans Stadler
Übergabefeier: Samstag, 2. Januar 2016, 17.00 Uhr

Der Regierungsrat des Kantons Uri und die Kunst- und Kulturstiftung verleihen Dr. Hans Stadler, Attinghausen den Goldenen Uristier. Stadler engagierte sich ein Leben lang für die Urner Kultur und Geschichte, für die geistige und politische Entwicklung in Uri. Sein grosses Lebenswerk bildet das zweibändige Geschichtswerk “ Geschichte des Landes Uri“. Es stellt die Vergangenheit Uris von den Anfängen bis in die Gegenwart dar und ist dank der leicht lesbaren Sprache und der reichhaltigen Bebilderung auch für geschichtlich interessierte Laien von Gewinn.

Öffnungszeiten über Weihnachten/Neujahr
Donnerstag 24. und Freitag 25. Dezember ist das Haus geschlossen
Samstag 26. Dezember 11-17 Uhr
Donnerstag 31. Dezember 11-17 Uhr
Freitag 1. Januar 11-17 Uhr

Zeitreisen

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Zeitreisen - Melk Imboden, Kees Hensen 2015; Foto: F.X. Brun

ZEITREISEN

Melk Imboden
Kees Hensen

Herbstausstellung

12. September bis 22. November 2015

art-tv: Das Kulturfernsehen im Netz
Filmbeitrag von Carlos Lügstenmann

Melchior Imboden (*1956) lebt und arbeitet in Buochs. Er absolvierte die Grafikfachklasse an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern. 1980 unternahm er eine ausgedehnte Reise rund ums Mittelmeer, dort entstanden erste Fotografien. Seither arbeitet er als freischaffender Grafiker, Fotograf und als Gastdozent an diversen Hochschulen. Melk Imboden ist ein Reisender, unterwegs, auch wenn er daheim ist. Er lebt von der Neugier, die ihn umtreibt, einer konstanten Aufmerksamkeit für Menschen und deren Umgebung. Seine Reisebilder dokumentieren nicht. Vielmehr tendieren sie, dank ihrer gezielten Unschärfe, aus der Nähe betrachtet zur Abstraktion und gewinnen aus Distanz gesehen eine neue Bildqualität, sie werden mehrdeutig.

Diese poetische Sprache nehmen die Bildobjekte und Installationen von Kees Hensen (*1958) auf. Kees Hensen wohnt und arbeitet als „Bildender Dichter/Schriftsteller“ in Amsterdam. Auch er ist ein Reisender, der sich selbst als Nomade bezeichnet. Fredi Murer’s legendärer Spielfilm Höhenfeuer von 1985, den Kees Hensen in Amsterdam gesehen hat, war Anlass für seinen Besuch und längeren Aufenthalt auf einer Urner Alp. Dort hat er während vier Heusaisons als Volontär mitgearbeitet. Seither kehrt der Künstler immer wieder in den Kanton Uri zurück, um seine Gastfamilie von damals oberhalb Unterschächen zu besuchen. Eine tiefe Freundschaft verbindet sie.
Vorgefundene Materialien fliessen in seine Bildobjekte – die so genannten windowed cabinets – und Installationen ein.

Heinrich Danioth wird in diese Ausstellung mit ausgewählten Arbeiten einbezogen.

Kulturplatz
Filmbeitrag von Julia Bendlin

Kunstschaffende der Ausstellung:
Melchior Imboden
Kees Hensen

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Zeitreisen 2015; Kees Hensen, Een Berg van Licht 2015, Installation; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Zeitreisen 2015; Melk Imboden, diverse Arbeiten; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Zeitreisen 2015; Melk Imboden, Marrakesch, Marokko, 1996
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Zeitreisen 2015; Kees Hensen, Windowed Cabinet; Foto: F.X. Brun

Lang/Baumann

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Lang/Baumann - Beautiful Tube #4 2015

LANG/BAUMANN

BEAUTIFUL TUBE #4

Sommerausstellung

13. Juni bis 23. August 2015

Parallel zum Schweizer Beitrag an der Prag Quadriennale, organisiert von Pro Helvetia, bespielt das Künstlerduo Sabina Lang (*1972) und Daniel Baumann (*1967) das ganze Haus für Kunst Uri.
Die begehbare Installation Beautiful Tube #4 bemächtigt sich dem ganzen Gebäude. Eine rechteckige, schwarze Holzstruktur führt vor der Fassade beim Haupteingang vertikal in den ersten Stock, durchdringt die Fensteröffnung, durchquert horizontal den Raum, maändert nach draussen über das Dach, um von dort durch ein Dachfenster wieder ins Haus einzudringen, von wo sie sich weiter durch die Räumlichkeiten windet, um schliesslich durch den Anbau wieder im Aussenraum zu enden.
Ähnlich anderen Installationen der letzten Jahre, die von der Architektur des jeweiligen Gebäudes ausgehen, eignet sich Beautiful Tube #4 auch hier das Bestehende an und bildet mit ihm zusammen eine ortspezifische Einheit. Die Grenzen zwischen Werk und Haus sind nicht mehr klar zu unterscheiden.
Diese Ausstellung wurde u.a. von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia grosszügig unterstützt.

mehr zu Lang/Baumann

Prag Quadriennale
Die Quadriennale für Szenografie und Theaterraum ist die weltgrösste Veranstaltung, die sich mit dem Bereich Szenografie beschäftigt. Der Kern dieser internationalen Veranstaltung ist eine Ausstellung von Künstlern aus mehr als 60 Ländern. Für den Auftritt der Schweiz ist die Pro Helvetia verantwortlich.

Lang-Baumann_2015-06_BeautifulTube4
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Lang/Baumann - Beautiful Tube #4 2015
Lang-Baumann_2015-06_BeautifulTube4
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Lang/Baumann - Beautiful Tube #4 2015

HEINRICH DANIOTH

Heinrich-Danioth_Atelier-1947
Heinrich-Danioth_Atelier-1947
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Heinrich Danioth und Weggefährten 2015; Heinrich Danioth, Atelier 1947, Öl auf grober Leinwand, 74 x 62 cm, Dätwyler Stiftung

HEINRICH DANIOTH

und Weggefährten

Frühlingsausstellung

7. März bis 17. Mai 2015

Heinrich Danioth und Cuno Amiet, Giovanni Giacometti, Ferdinand Hodler, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Varlin

mit zeitgenössischen Installationen von Heidi Arnold und Andreas Wegmann

CLICK: Heinrich Danioth und Weggefährten
Artikel von Felix Schenker

SRF Kultur Online:
Heinrich Danioth war ein urchiger Feingeist mit modernem Strich
Artikel von Dania Sulzer mit Radiobeitrag

art-tv: Das Kulturfernsehen im Netz
Portrait HAUS FÜR KUNST URI
Filmbeitrag von Janine Rudolf

Die Ausstellung Heinrich Danioth und Weggefährten möchte den Urner Künstler Heinrich Danioth (1896–1953) aus den heimatlichen Grenzen hinaustreten lassen und in einem ihm gebührenden grösseren Kontext zeigen. Der Künstler hat sich nie als Heimatmaler verstanden, doch haftet an ihm dieses Etikett bis heute. Die Ausstellung soll den Versuch wagen, einzelne Aspekte seines Schaffens in einen nationalen Zusammenhang zu stellen und mit Arbeiten anderer Künstler wie Cuno Amiet, Giovanni Giacometti, Ferdinand Hodler, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Varlin zu vergleichen. Sein vielfältiges Werk wird in überraschenden Gegenüberstellungen im ganzen HfK Uri und im Danioth Pavillon ausgestellt.

Persönlich sind sich Heinrich Danioth und die für diese Ausstellung ausgewählten Weggefährten vermutlich nie begegnet. Das einzige, was wir über eine Beziehung, wenn man das überhaupt so nennen darf, wissen, ist, dass sich Danioth in seinen Tagebüchern bewundernd zu Ferdinand Hodlers Arbeiten geäussert hat. Heinrich Danioth war sehr belesen, besass eine grosse Bibliothek an Ausstellungskatalogen, Kunstbüchern und Zeitschriften ­– unter anderem ein Abonnement der Kulturzeitschrift «du» –, die ihn über das aktuelle Kunstschaffen seiner Kolleginnen und Kollegen informiert hat.

So kann es in dieser Gruppenausstellung also nicht darum gehen, eine Beziehung zwischen den Malern zu konstruieren, die so nie bestanden hat. Die Gründe für eine gemeinsame Präsentation liegen auf anderen Ebenen. Es geht um das Offenlegen eines Zeitgeistes, respektive von verwandten oder ähnlichen bildnerischen Problemen und Themen, die sich zwar in der Sprache, in der sie sich ausdrücken, mehr oder weniger stark unterscheiden, jedoch in dem, was sie formulieren, in ihrem Gehalt durchaus vergleichen lassen, trotz aller Unterschiedlichkeit ihrer Karrieren.

So soll also durch die gleichzeitige Präsentation dieser Werke zwar auf Gemeinsames in den künstlerischen Absichten hingewiesen werden, die jeweilige Eigenständigkeit der Künstler jedoch gewahrt bleiben und keinesfalls in Frage gestellt werden.

Die beiden zeitgenössischen Positionen schaffen Bezüge zur Gegenwart. Heidi Arnold nimmt mit einer zweiteiligen Installation den Dialog auf, Andreas Wegmann schafft seinen Bezug mit einer Klangskulptur, die er auch bespielen kann.

Kunstschaffende der Ausstellung:
Heidi Arnold
Andreas Wegmann
Heinrich Danioth

DANIOTH – der Teufelsmaler
Ein Film von Felice Zenoni

Cuno Amiet
* 1868 Solothurn, † 1961 Oschwand (Seeberg BE)
1888 Studium an der Akademie München. Dort Bekanntschaft mit Giovanni Giacometti. Mit ihm nach Paris, wo er an der Académie Julian weiterstudierte, an der Seite von Pierre Bonnard, Édouard Vuillard u.a. Bekanntschaft mit Félix Vallotton und Mitglied der Nabis. 1892–1893 Aufenthalt in Pont-Aven. 1893 erste Begegnung mit Ferdinand Hodler, 1896 mit Giovanni Segantini. 1898 Heirat mit Anna Luder und Umzug auf die Oschwand bei Seeberg (BE). Das Paar blieb kinderlos und zog fremde Kinder auf, z.B. Bruno Hesse, den ältesten Sohn von Hermann Hesse. Mitglied der deutschen Künstlergruppe «Brücke». 1931 verlor er einen grossen Teil seines Werks infolge eines Brandes. 1953 Tod der Ehefrau Anna.

Giovanni Giacometti
* 1868 Stampa, † 1933 Glion (bei Montreux)
1886–1887 Studium an der Kunstgewerbeschule München. 1888–1891 an der Académie Julian in Paris, zusammen mit Cuno Amiet, mit dem er eine lebenslange Freundschaft pflegt. 1891 Rückkehr nach Graubünden. 1894 prägende Bekanntschaft mit Giovanni Segantini, der ihn fördert. 1900 Heirat mit Annetta Stampa. Vier Kinder: Alberto, Diego, Ottilia, Bruno. 1908 Ausstellungseinladung der Künstler der «Brücke» nach Dresden. Es folgen Ausstellungen in Köln, Zürich Basel und Bern.

Ferdinand Hodler
* 1853 Bern, † 1918 Genf
1868 Lehre beim Vedutenmaler Ferdinand Sommer in Thun. Ab 1872 in Genf. 1873 Schüler bei Barthélemy Menn. 1877 in Paris, anschliessend in Spanien. 1881 Atelier in Genf. 1887 erste Einzelausstellung (Kunstmuseum Bern). 1897 1. Preis beim Wettbewerb für die Fresken des Waffensaals im Landesmuseum; heftiger Kunststreit. 1904 internationaler Durchbruch und materieller Aufstieg. 1914 unterschrieb er ein Manifest gegen die Beschiessung der Kathedrale von Reims durch deutsche Truppen und wurde aus allen deutschen Künstlerverbänden ausgeschlossen. 1915 Tod seiner Geliebten Valentine Godé-Darel; Bilderzyklus. 1917 grosse Retrospektive im Kunsthaus Zürich.

Ernst Ludwig Kirchner
* 1880 Aschaffenburg, † 1938 Davos
1901–1905 Architekturstudium in Dresden. Mit Erich Heckel, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff – allesamt Autodidakten wie er selbst – Gründung der Künstlergruppe «Brücke», der sich 1906 auch Max Pechstein, Cuno Amiet und Emil Nolde anschlossen. 1911 Umzug nach Berlin. 1912 Bekanntschaft mit Erna Schilling, seiner künftigen Lebensgefährtin. 1913 Austritt aus der «Brücke». 1915 Kriegsdienst und nervlicher Zusammenbruch; Morphinsucht. 1917 Umzug nach Davos. 1937 Entfernung und Beschlagnahmung seiner als «entartet» taxierten Werke aus den deutschen Museen. 1938 Freitod.

Emil Nolde (Hans Emil Hansen)
* 1867 Buhrkall, † 1956 Seebüll
1884–1888 Ausbildung als Schnitzer und Zeichner in Flensburg. 1892–1898 Zeichenlehrer in St. Gallen. 1899 kurz an der Académie Julian in Paris. 1902 Heirat mit der Schauspielerin Ada Vilstrup. 1906–1907 Mitglied der «Brücke»; Begegnung mit Edvard Munch. 1913–1914 Reise in die Südsee. Ab 1926 Atelierhaus in Seebüll (Schleswig). Ab 1934 Mitglied der NSDAP und «Kampf gegen die Überfremdung der deutschen Kunst». 1937 wurden seine Werke als «entartete Kunst» diffamiert. 1941 Berufsverbot. 1946 Tod der Ehefrau Ada. 1948 Heirat mit Jolanthe Erdmann.

Varlin (Willy Guggenheim)
* 1900 Zürich, † 1977 Bondo
1918–1919 Lehre als Lithograph in St. Gallen. 1919–1921 Kunstgewerbeschule St. Gallen. 1921–1923 in Deutschland, vor allem in Berlin. 1923–1932 in Paris, an der Académie Julian, an der Académie A. Lhote und an der Grande Chaumière. 1930 Annahme des Pseudonyms Varlin. 1932 Rückkehr in die Schweiz. Freundschaft mit Hans Aeschbacher, Karl Geiser, Friedrich Kuhn, Hugo Loetscher, Friedrich Dürrenmatt u.a. 1951 Ausstellung im Kunstmuseum Luzern, zusammen mit Max Gubler. 1960 grosse Ausstellung im Kunsthaus Zürich; Biennale von Venedig. 1963 Heirat mit Franca Giovanoli; das Bergeller Dorf Bondo wird bevorzugter Wohnsitz. 1966 Geburt der Tochter Patrizia. 1967 Kunstpreis der Stadt Zürich und grosse Ausstellung in der Kunsthalle Basel.

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Heinrich Danioth und Weggefährten 2015; Heinrich Danioth, Ruhende Frau mit Buch 1945, Öl auf Leinwand; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Heinrich Danioth und Weggefährten 2015; Heidi Arnold (Arbeit links); Cuno Amiet (Bilder rechts); Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Heinrich Danioth und Weggefährten 2015; Heinrich Danioth, Atelier 1947 (ganz links), Öl auf grober Leinwand, 74 x 62 cm, Dätwyler Stiftung; plus weitere Arbeiten diverser Künstler; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Heinrich Danioth und Weggefährten 2015; Arbeiten diverser Künstler; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Heinrich Danioth und Weggefährten 2015; Ernst Ludwig Kirchner; Emil Nolde, diverse Arbeiten; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Heinrich Danioth und Weggefährten 2015; Andreas Wegmann bespielt seine Arbeit die 7. Röhre, Musik Performance

Danioth – der Teufelsmaler

Danioth – Der Teufelsmaler

Film – Schweiz 2015, 90 Minuten
Kinostart: 15. Januar 2015, Trailer

Heinrich Danioth, 1896 in Altdorf geboren und 1953 in Flüelen gestorben, ist einer der herausragenden Schweizer Maler des 20. Jahrhunderts. Alle kennen seinen roten Teufel an der Felswand in der Schöllenen. Trotzdem ist der Urner heute etwas in Vergessenheit geraten. Zu unrecht, wie der aktuelle Kino-Dokumentarfilm «Danioth – der Teufelsmaler» von Felice Zenoni beweist.

Der Film zeigt einen Querschnitt durch Danioths vielschichtiges Werk. Rückgrat der biografisch angelegten Handlung sind Tagebuch-Notizen und Briefauszüge. Der in Uri aufgewachsene Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart leiht dem vor über 60 Jahren verstorbenen Künstler seine Stimme. Bergauf, bergab sucht die Kamera quer durch den Kanton Uri nach Spuren; ergänzt durch Archivfilme und eingerahmt von persönlichen Erinnerungen einer ganzen Reihe überraschender Zeitzeugen.
Eine eigentliche Hauptrolle im Film spielen die Landschaften des Kantons Uri. Obwohl Danioth nicht nur «der Urner Maler» sein wollte, bleiben Berge, Täler und das Wasser die nachhaltigsten Quellen seiner Inspiration. Die Kamera macht sich die Optik des Künstlers zu eigen, dringt ein in eine Welt voller Mysterien, zwischen Licht und Schatten. Der Künstler selbst hat es einmal so beschrieben: «Meine Heimat ist, fürwahr, Prunkkammer Gottes und Irrgarten des Teufels, zu gleichen Teilen.»
Vor allem in der zweiten Lebenshälfte wird aus dem Maler auch ein Schriftsteller. Er schreibt Hörspiele, Prosa, Lyrik und Theaterstücke. Der Film wirft einen Blick auf Danioths engagierte Mitarbeit bei der Satirezeitschrift «Nebelspalter». Mit bissigen Kommentaren und Karikaturen persifliert er die Vorgänge in Nazi-Deutschland. Dass ausgerechnet seine frechen Hitler-Karikaturen in den Kriegsjahren von der bundesrätlichen Pressezensur «übersehen» worden sind, grenzt an ein Wunder.
Falls es nicht doch mit Absicht geschehen sein sollte. Der damalige Zuger Bundesrat Philipp Etter war ein Bewunderer Danioths und in den Kriegsjahren der starke Mann im Rat.
Danioths Leben als Erwachsener spielt sich hauptsächlich während und zwischen den beiden Weltkriegen ab. Zwischen 1914 und 1945 stehen die Grenzen nur sehr eingeschränkt offen und die Menschen haben andere Sorgen, als Kunst zu kaufen. Die Krise der 30er-Jahre trifft Kunstschaffende deshalb besonders hart.
Dem Urner Filmautor Felice Zenoni ist es gelungen, das von Selbstzweifeln und materiellen Nöten gezeichnete Künstlerleben wirklichkeitsnah abzubilden. Danioth als eigensinniger Grenzgänger zwischen Malerei und Wort. Danioth als Mensch und Familienvater.
Die Tonspur des Films geht von «Zogä-n am Bogä» aus, jener Melodie, die heute auch «Urner Nationalhymne» genannt wird. Als das Lied in den 20er-Jahren aus der Taufe gehoben wird, ist Heinrich Danioth mit seinem Akkordeon aktiv dabei. Heute illustriert nun die junge Schweizer Musikerin Fatima Dunn die Welt des Künstlers mit ihren Klangbildern.

Werk- und Förderungsausstellung 2014

Plakat Jahresausstellung 2014, Valentin Luthiger

KUNST- UND KULTURSTIFTUNG HEINRICH DANIOTH
Werk- und Förderungsbeiträge 2014

6. Dezember 2014 bis 4. Januar 2015

Sonderausstellung: Marianne Kuster-Tresch

Übergabefeier/Vernissage: Samstag, 6. Dezember 2014, 17 Uhr

art-tv: Das Kulturfernsehen im Netz
Filmbeitrag von Carlos Lügstenmann

Die Kunst- und Kulturstiftung Heinrich Danioth wurde 1981 in Zusammenarbeit zwischen Regierungsrat und dem damaligen Danioth-Ring und heutigen Kunstverein Uri gegründet.
Nach dem Rücktritt von Cornel Betschart leitet neu lic. phil. Elisabeth Fähndrich, Vorstandsmitglied des Kunstvereins Uri, das Kuratorium.
30 Urnerinnen und Urner nehmen an der diesjährigen Urner Jahresausstellung im Haus für Kunst Uri teil.

Der Musical- und Performancekünstler Rolf Sommer weilte letzten Sommer in New York. Die Jury attestierte ihm Leidenschaft, Spiellust und eine unbeirrbare Konsequenz in der Verfolgung seiner Ziele. An der Vernissage wird er einen kurzen Einblick in seine Arbeit geben.

Laudatio von Urs Bugmann

Im Danioth Pavillion präsentiert Marianne Kuster ihr künstlerisches Schaffen. Zum zweiten Mal erhält eine Urner Künstlerin anlässlich der Jahresausstellung eine carte blanche. Als genaue Beobachterin ihres Umfelds zeigt Marianne Kuster in ihren Werken alltägliche Situationen in Verbindung mit existentiellen Fragen. Immer wieder erinnern Bildszenarien an mythologische Wesen und Welten, welche die rationale Wahrnehmung der heutigen Zeit auf ironische und tiefgründige Weise in Frage stellen und zu genauem Hinsehen auffordern.

Marianne Kuster-Tresch

Laudatio von Peter Killer

Goldener Uristier an Gotthardpioniere

Übergabefeier: Samstag, 3. Januar 2015, 17.00 Uhr

Der Regierungsrat des Kantons Uri und die Kunst- und Kulturstiftung verleihen lic. iur. Hans Danioth (Altdorf) und Karl Danioth (Andermatt) den Goldenen Uristier. Beide Persönlichkeiten haben sich ein Leben lang für die geistige und wirtschaftliche Entwicklung des Kantons Uri eingesetzt. Hans Danioth und Karl Danioth waren als engagierte Stiftungsmitglieder Pro San Gottardo massgebend für die Restaurierung der nationalen Gotthardgedenkstätten verantwortlich.

Medienmitteilung

Einladungskarte 33. Urner Jahresausstellung

Aus der Tiefe rufe ich zu Dir:

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G_T_Augustin_Rebetez_02
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aus der Tiefe rufe ich zu dir 2014; Augustin Rebetez, Things 2012/14, Ink-Jet-Print 40 x 60 cm

Aus der Tiefe rufe ich zu Dir:

Gotteserfahrung & Teufelsküche

Herbstausstellung

13. September bis 23. November 2014

art-tv: Das Kulturfernsehen im Netz, Portrait HAUS FÜR KUNST URI
Filmbeitrag von Janine Rudolf

Eine Gruppenausstellung vonEsther Maria Jungo, Gastkuratorin*

(* Barbara Zürcher weilt von anfangs August 2014 bis Mitte Januar 2015 in London, Atelierstipendium von der Landis & Gyr Stiftung)

Die grossen Fragen zu Leben und Tod, die Fragen zur Existenz von Mensch, Tier und Natur beschäftigen die Menschheit seit jeher. Mittels Mythen, Ritualen, künstlerischen Gestaltungen und Musik sucht der Mensch das Unbegreifliche und das Dasein zu ergründen und zu erklären. Gleichzeitig sucht er durch die geistige Kraft der Kunst den Weltengang sowie das Schicksal zu beeinflussen aber auch hinzunehmen sowie Mystik und Transzendenz zu erfahren.

Die Kulturerzeugnisse aus der Vergangenheit bis heute widerspiegeln die Aufgaben und Glaubensbekenntnisse wie auch die Erkenntnisse, die Sehnsüchte, Hoffnungen, Ängste und Nöte des Menschen. Sie tragen bei zur Daseinsbewältigung. Kunst hilft, heilt und tröstet. Zugleich vermögen Kunstwerke als Mittel zu Machtausübung und Repression den Menschen zutiefst zu verunsichern und in die Zerstörung zu treiben.

Die Gruppenausstellung Aus der Tiefe rufe ich zu Dir

Gotteserfahrung & Teufelsküche sucht im traditionellen Innerschweizer Umfeld, im Kulturschaffen des Kantons Uri wie auch in der modernen und zeitgenössischen Welt nach eindringlichen Zeugnissen und Zeugen der menschlichen Auseinandersetzung mit dem Dasein. Dass die kulturellen Zeugnisse nicht nur dem Kult dienen und Strukturen übermitteln, sondern ebenso Grenzen ausloten und überschreiten, ist Teil der Auseinandersetzung, wie auch die Notwendigkeit des Menschen, im Rahmen des Kultischen und der Beschwörung dabei zu sein.

Thematisiert werden Struktur & Verständnis, Angst & Sehnsucht, Körperqual & Ekstase, Schutz/Bann, Adoration, Wunder & Verwandlung, Disputatio & Lamentatio, Gedeihen & Hoffnung, Liebe/Geborgenheit & Stille/Erlösung.

Es sollen dabei nicht nur Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst präsentiert werden, sondern ebenso Werke aus vergangenen Jahrhunderten, wobei der sakralen Volkskunst der Region, somit auch der Volksmedizin besonderes Augenmerk zukommt.

Heinrich Danioth wird thematisch mit ausgewählten Arbeiten in diese Gruppenausstellung miteinbezogen und im Danioth Pavillon zu sehen sein.

Kunstschaffende der Ausstellung: Anonymus, Ian Anüll, John Armleder, Hugo Ball, Heidi Bucher, Eugen Bollin, Dirk Bonsma, Charlatan mit Christiane Hamacher, Isabel Moesch Clematide und Elke Pahud de Mortanges, Heinrich Danioth, Wim Delvoye, Mauricio Dias & Walter Riedweg, Federico Fellini, Jean-Damien Fleury, Florian Germann, Eduard Gubler, Michael Günzburger, Roland Herzog, HOIO, Peter Hujar, Christian Kathriner, Isabelle Krieg, Carlo E. Lischetti, Urs Lüthi, Gertrud von Mentlen, Josef Felix Müller, Matt Mullican, Meret Oppenheim, Eugen Püntener, David Renggli, Augustin Rebetez, Loredana Sperini, André Thomkins

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aus der Tiefe rufe ich zu dir 2014; Desiderius Sperini, TIM; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aus der Tiefe rufe ich zu dir 2014; Matt Mullican; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aus der Tiefe rufe ich zu dir 2014; Arbeiten von David Renggli, Heidi Bucher und Heinrich Danioth; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aus der Tiefe rufe ich zu dir 2014; John Armleder; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aus der Tiefe rufe ich zu dir 2014; Arbeiten von Josef Felix Müller, Dirk Bosma und Loredana Sperini; Foto: F.X. Brun
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aus der Tiefe rufe ich zu dir 2014; Mauricio Dias & Walter Riedweg; Foto: F.X. Brun

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Wiedemann/Mettler 2014; Wiedemann Mettler, better safe than sorry; Foto: Wiedemann/Mettler

WIEDEMANN/METTLER

Better save than sorry

Sommerausstellung

14. Juni bis 24. August 2014

art-tv: Das Kulturfernsehen im Netz , Portrait HAUS FÜR KUNST URI
Filmbeitrag von Janine Rudolf

Ein Kunsthaus wird zur Arche

In der Nacht vom 24. auf den 25. August 1987 wütete ein schweres Unwetter über dem Gotthardmassiv. Das Hochwasser zerstörte in der Folge Häuser, Strassen, Bahnlinien und Kulturland. Glücklicherweise waren damals keine Menschenleben zu beklagen, jedoch ertranken allein im unteren Reusstal mehr als 900 Nutztiere. Schwere Stürme haben in den vergangenen 30 Jahren nicht nur die Schweiz immer wieder in dichter Folge heimgesucht – im gesamten Alpenraum sind es die enormen Wassermassen, die ein regelmässiges Auftreten von Naturkatastrophen immer wahrscheinlicher werden lassen.

Das Künstlerduo Pascale Wiedemann (*1966) und Daniel Mettler (*1965), wiedemann/mettler, besinnt sich auf die Geschichte der Arche Noah, in der eine Sintflut das Sittenverderbnis der Menschheit «vertilgen» sollte. Doch Noah hatte die Gnade Gottes erfahren und mit dem Bau einer Arche das Menschengeschlecht und die Tierwelt gerettet, so steht es geschrieben im Buch der Genesis.

Unter dem Titel better safe than sorry nehmen wiedemann/mettler dieses Sinnbild auf und inszenieren das Thema Sicherheit in seiner ganzen Ambivalenz. So werden Inszenierung und das In-Szene-Setzen zu wesentlichen Momenten ihres räumlichen und skulpturalen Handelns. wiedemann/mettler bespielen unter anderem mit 160 ausgestopften Tieren aus einer Thurgauer Privatsammlung das ganze Haus für Kunst Uri und den Innenhof.

Bezüge zur Kunstgeschichte (vgl. Appropriation Art) sind bei wiedemann/mettler bewusst gesetzt und werden mit Assoziationen aus dem persönlichen Erleben aufgeladen. Die Gegenstände selbst erscheinen oftmals unheimlich, das Vertraute wird ‒ in Anlehnung an surreale Praktiken ‒ verfremdet, hintergangen, und neue Bedeutungsdimensionen werden den Objekten abgerungen und erschüttern unseren Glauben ins Bestehende.

wiedemann/mettlers Œuvre lässt sich weder einem speziellen Medium noch einem Thema zuordnen. Sie erarbeiten aus den unterschiedlichsten Materialien Skulpturen, Installationen, Objekte und Fotografien – und für ihre erste institutionelle Einzelausstellung im Haus für Kunst Uri ein ganzes Environment.

Barbara Zürcher, aus dem Katalog «better safe than sorry», Scheidegger & Spiess, August 2014

Die Publikation better safe than sorry erscheint Ende August 2014 im Verlag Scheidegger & Spiess.

Der Danioth Pavillon wird in diese Einzelausstellung integriert. Das grossformatige Gemälde Der Traum, 1944, Öl auf Pavatex, 80 x 160 cm von Heinrich Danioth kommt einem Auftakt gleich für die räumlichen Inszenierungen des Künstlerduos wiedemann/mettler.

Arche Noa von wiedemann/mettler, 2007, auf YouTube
Modellbau/Kamera/Schnitt: Janine Rudolf
Ton: Peter Bräker, Darko Linder

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Wiedemann/Mettler 2014; Wiedemann Mettler, better safe than sorry; Foto: Wiedemann/Mettler
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Wiedemann/Mettler 2014; Wiedemann Mettler, better safe than sorry; Foto: Wiedemann/Mettler
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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Wiedemann/Mettler 2014; Wiedemann Mettler, better safe than sorry; Foto: Wiedemann/Mettler