Meret Oppenheim

Meret Oppenheim, «Votivbild (Würgeengel)», 1931, Zeichnung und Aquarell auf Papier, 34 x 17.5 cm; Privatbesitz

Als junge Frau kam Meret Oppenheim nach Paris und fand schnell Aufnahme im Kreis der Surrealisten. Das Unbewusste bildet den Hintergrund des künstlerischen Schaffens von Meret Oppenheim. Nicht nur hat sie sich intensiv mit ihren eigenen Träumen auseinandergesetzt, wie dies auch die Surrealisten in den 1920er bis 30er-Jahren gemacht haben, die Traumprotokolle niederschrieben, diese veröffentlichten und in ihrem Werk zum Ausdruck brachten, auch bilden diese zahlreichen Traumbezüge einen selbstverständlichen Teil ihres Lebensalltags. In ihrem subjektiv gefärbten Frühwerk widmet sich Meret Oppenheim biographischen Elementen, Lebensrisiken und Todesvorstellungen. Im Aquarell Votivbild (Würgeengel) wirft die Künstlerin karikierend einen pessimistischen Blick auf das Mutterdasein – oder ist es eine Darstellung eines frühen Kindstodes, somit der böse Engel, der kurz nach der Geburt das Kind wieder in sein Reich zurücknimmt?

Meret Oppenheim
* 1913 in Berlin
† 1985 in Basel

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