Ian Anüll

Der Künstler Ian Anüll in seinem Piaggo. ©Peter Baracchi

Anülls künstlerische Haltung, in der steten und differenzierten Auseinandersetzung mit persönlichem Stil/Brand und der Macht der Massenware oder -bilder, mit Vermarktung und Konsum, findet sich bereits in seinen frühen Werken der 1980er Jahre die, wie sein künstlerisches Schaffen in der Folgezeit, von Präzision, Eigenständigkeit und Konsequenz geprägt ist. Dabei vermag kaum ein gängiges Kriteriensystem mit stilistischen Zuordnungen Anülls Kunst zu fassen. Seine Haltung basiert auf den gesellschaftskritischen Bewegungen und dem künstlerischen Ideenpotential der späten 60er und nachfolgenden 70er Jahre, wo mittels Konzepten, Performances, Objekten oder Interventionen auf den Kunstmarkt und zeitgenössische Gesellschaftsstrukturen reagiert wurde. Nicht nur Anülls Blick auf unsere westliche Umwelt, sondern ebenso seine ausgedehnten Reisen beeinflussen seine poetische und nicht selten humorvolle Sichtweise auf Inhalte, Formen, Gestaltungen und Zeichensysteme in dieser Welt, die sich in seinem Werk niederschreiben. Die Strasse erlebt er als Teil seines Atelierraumes. Er ist ein Sammler und Finder. Eine Vielzahl seiner gefundenen Objekte werden durch präzise Eingriffe zu Werken. Diese sind von einer kritischen Reflexion über unsere Zeit und unser Handeln, von sozialen, politischen und ökonomischen Bedingtheiten unserer Massenkultur geprägt. Mit vornehmlich elementaren künstlerischen Mitteln, nicht selten mithilfe der Verwendung ausgesuchter Typografien, analysiert er die Strukturen von Moderne und Nachmoderne, wo so vieles von einem rasanten Wandel der Werte und Systeme erfasst wird.

Ian Anüll
* 1948 in Sempach

lebt als Nomade in seiner Zeit abwechslungsweise in Zürich und Paris
lebte in den letzten Jahrzehnten ebenso in Genf, Barcelona, Paris, Brüssel, Oslo, Berlin und Buenos Aires

Medien der künstlerischen Arbeiten
Malerei, Installation, Aquarell, Collage, Schrift, Fotografie

Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl)
2010 Helmhaus Zürich
2006 Centre Culturel Suisse in Paris
2005 Kunsthalle Giessen
2003 Kunstmuseum Solothurn
1991 Vertretung der Schweiz an der Bienal de São Paulo

www.sikart.ch
www.mai36.com
www.hausfuerkunsturi.ch/allgemeines/furka-kunst-auf-dem-pass-ab-1983/
www.hausfuerkunsturi.ch/allgemeines/ian-anuell/
www.hausfuerkunsturi.ch/allgemeines/aus-der-tiefe-rufe-ich-zu-dir-d1/
www.hausfuerkunsturi.ch/allgemeines/edition-5-erstfeld/

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Ausstellungssituation Haus für Kunst Uri - Ian Anüll - Painture en Promo 2017; Ian Anüll, Wartebox; Jan van der Ploeg, Wall Painting No. 447, Untitled 2017; Foto: F.X. Brun