MARIANNE HALTER & MARIO MARCHISELLA Bühnen, Brachen und zwei Plattenspieler

9. September bis 19. November 2023

Das Künstlerpaar Marianne Halter (*1970) und Mario Marchisella (*1972) bespielen das ganze Haus für Kunst Uri. Zwischen Installationen, Objekten, Zeichnungen, Druckgrafik, Video, Sound und an der Schwelle zur Architektur angesiedelt, lässt das Werk des Schweizer Künstlerduos die Grenzen der Wahrnehmung verschwimmen und entzieht sich einer eindeutigen Zuordnung.

Inhaltlich beschäftigen sich die beiden Kunstschaffenden mit Themen der Globalisierung und der Kommerzialisierung von Lebensräumen und der Diskrepanz des Analogen und Digitalen. Sie interessieren sich für den Umgang mit der Geschichte, für deren Vergessen und für die Verletzlichkeit von Orten. Dabei arbeiten sie mit unterschiedlichen Materialien und Medien.

Marianne Halter & Mario Marchisella haben sich intensiv mit den Räumen des HfK Uri auseinandergesetzt und sie mit schlichten Konstruktionen verbunden, die assoziativ den Weg weisen und je nach Lichtintensität und Sound zu poetischen Reflexionen führen. Über die Deckenlautsprecher im Parterre und im ersten Stock beispielsweise erklingt eine Toncollage von Stadtgeräuschen. Sie stammen aus Shanghai und Altdorf und werden in der Videoinstallation «Old Town New Town» teils direkt erlebbar. Überhaupt ist der Ton ein wichtiges und tragendes Element in der Ausstellung. Immer wieder begegnen wir unterschiedlichen Klängen und Rhythmen, die ineinander übergehen und die visuellen Transformationen begleiten und unterstützen.

Ein spannendes Begleitprogramm bereichert die Ausstellung, siehe Einladungskarte.

Ihre gemeinsamen Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Preis der Zentralschweizer Kantone (2021), Werkbeiträgen des Kantons Zürich (2017/2020), Atelierstipendien von Pro Helvetia (2008 Johannesburg, 2019 Shanghai), der MacDowell Colony, Peterborough (2013) und dem Swiss Art Award (2010). 2010 wurde die Mehrkanal-Videoinstallation «The Conductor’s Fear of The Soloist –Ten Small Pieces for Violin» in die Sammlung der South African National Gallery (IZIKO) aufgenommen.

Marianne Halter (1970*) lebt und arbeitet in Zürich. In Luzern besuchte sie die Hochschule für Gestaltung und Kunst und erhielt verschiedene Atelier-Stipendien in Chicago und Paris. Sie unterrichtet aktuell an der Grafikfachklasse Luzern und an der HSLU.

Mario Marchisella (1972*) studierte klassische Musik am Konservatorium Zürich (heute ZHdK). 2001 gründet er sein Tonstudio Audioscope, das Aufträge in den Bereichen Film, Theater, Hörspiel und Kunst ausführt. So ist er auch immer wieder als freischaffender Musiker und Komponist tätig.

Die Ausstellung wird kuratiert von Barbara Zürcher.

 

ERNA SCHILLIG und ihre Musen (1900 – 1993)

10. Juni bis 20. August 2023

Die Urner Künstlerin Erna Schillig (1900-1993) lernte 1925 den deutschen Maler August
Babberger auf dem Klausenpass kennen. Dort oben führten ihre Eltern in den Sommer- und Herbstmonaten das Hotel Klausenpasshöhe. 1927 folgte Erna Schillig Babberger nach Karlsruhe, wo sie als Meisterschülerin die Badische Landeskunstschule besuchte.

Von 1947 bis 1967 leitete sie die Textilabteilung an der Kunstgewerbeschule Luzern. Ihr Wirken wurde 1959 mit dem Professorinnentitel gewürdigt. Nach der Pensionierung lebte sie zurückgezogen bis zu ihrem Tod 1993 in Altdorf.

Im Schatten ihrer gefeierten Künstlerfreunde August Babberger (1885-1936) und Heinrich
Danioth (1896-1953) entwickelte Erna Schillig ihr vielseitiges Werk. Ihr Repertoire reichte von Ölmalerei über Zeichnung in verschiedenster Technik bis zu Hinterglasmalerei, Putzmalerei, Wandteppichen und textiler Kunst wie auch liturgischen Gewändern (Paramentik).

In dieser Hommage an das in Vergessenheit geratene grossartige Werk von Erna Schillig treten die Arbeiten ihrer Malerfreunde August Babberger und Heinrich Danioth lediglich punktuell in einen Dialog mit ihrem Werk. Im Vordergrund steht das Werk der Künstlerin.

Bei der Auswahl der ausgestellten Exponate stand uns in erster Linie ihr künstlerischer Nachlass, der sich im Staatsarchiv Uri befindet, zur Verfügung. Zahlreiche in Archivschränken gelagert Werke können so ans Licht gebracht werden und sind zum ersten Mal in neuer Rahmung zu sehen.

Schwerpunkt der Ausstellung bilden denn auch ein Teil der zahlreichen Arbeiten auf Papier und die Ölbilder im Besitz des Kantons. Ergänzt werden diese Werke durch Leihgaben aus Privatbesitz. Die grossen textilen Wandteppiche weisen zudem auf ihre Beteiligungen an prominenten Ausstellungen wie die Weltausstellung 1937/38 in Paris hin.

Erna Schillig und ihre Musen – dieser Titel, bewusst unorthodox und vielleicht auch ein wenig provokativ, soll das Werk Erna Schilligs mit unerwarteten Gegenüberstellungen in den wohlverdienten Vordergrund rücken und von dem so oft beschworenen Urner Kreis emanzipieren.

Die Ausstellung wird kuratiert von Jürg Nyffeler und Barbara Zürcher.

Hörinstallation im Dachstock von Sophia Murer

Im Dachstock zeigen wir die Hörinstallation «…und dann war ich plötzlich alleine mit Hof und Kindern!» von Sophia Murer.

Es handelt sich dabei um grösstenteils unveröffentlichte Tonaufnahmen, die ihr Vater, Fredi M. Murer, während seiner Dreharbeiten zum Dokumentarfilm «Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind» aufgenommen hat. Die Frauen sprechen unter anderem über die alltägliche Arbeit, Alpfahrten, über lange Schulwege, Lawinenereignisse oder ihre Heimgeburten – es ist eine Möglichkeit, sich daran zu erinnern, wie es damals war.

Jubiläumswettbewerb

Anlässlich des 25 Jahr Jubiläums verlosen wir eine Übernachtung für zwei Personen inkl. HP. im Hotel Klausenpass.

Wettbewerbstalon

Teilnahmebedingungen

Bericht arttv.ch mit Sabine Dahinden Carrel

Livio Beyeler – welcome home

Livio Beyeler, welcome home; Einladungskarte, Frühling 2023

11. März bis 21. Mai 2023

Das Jahr 2023 ist für das Haus für Kunst Uri gleich mit zwei Jubiläen verbunden. Einerseits feiert das Kunsthaus sein 25-jähriges Bestehen, andererseits jährt sich der Todestag von Heinrich Danioth (1896 -1953) zum 70. Mal. Dass der bildende Künstler auch Theaterstücke hinterlassen hat, wissen nur wenige. Dabei war Danioths Auseinandersetzung mit dem Theater wesentlich intensiver, als allgemein bekannt ist. 1928 schrieb Heinrich Danioth ein Theaterstück, welches als verschollen galt – bis vor kurzem. Der Konzeptkünstler und Theaterregisseur Livio Beyeler hat das Stück von Heinrich Danioth im Staatsarchiv Uri aufgespürt. In Danioths Festspiel mit dem Titel «Urner Revue» geht es um einen Auslandschweizer, der nach langer Abwesenheit zurück nach Uri kommt und seine Heimat nicht wiedererkennt.

Das Theaterstück «welcome home» überführt Livio Beyelers Recherche und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Heimat in ein Gesamtkunstwerk, das wesentlich mit der Ausstellung verzahnt und von Heinrich Danioths «Urner Revue» inspiriert ist. Die insgesamt acht Abendaufführungen teilen das Publikum jeweils in drei Gruppen auf. Sie folgen den Schauspieler*innen durch die Ausstellungsräume. Auf diese Weise führt die Inszenierung im Haus für Kunst Uri in unterschiedliche Situationen, die durch das Begriffspaar Ort und Gefühl geprägt sind, und eröffnet mit Humor, Konfrontation, Dialog und Musik neue Perspektiven auf das Werk Heinrich Danioths und den Begriff Heimat. Das interdisziplinäre Grossprojekt, an dem mit Rolf Sommer, Stefan Arnold und Elia Aregger auch mehrere profilierte Kulturschaffende aus dem Kanton Uri mitwirken ist ambitioniert und einzigartig.

Das Theaterstück „welcome home“ ist AUSVERKAUFT.

 

studiobeyeler.ch

SRF-Beitrag zu welcome home

arttv.ch Beitrag von Cesare Macri

WERK- & FÖRDERUNGSAUSSTELLUNG 2022

Einladungskarte - Werk- & Förderungsausstellung 2022

JAHRESAUSSTELLUNG DER KUNST- UND KULTURSTIFTUNG URI
mit Gail Bantli, Priska Briker-Herger, Franziska Dahinden, Ursula Maria Dichtl, Lisa Elsässer, Mario Gisler (GislerGähwiler), Michel Gogniat, Johannes Guldimann, Franziska Heinzer, Fiona Hirzel, Cynthia Kaufmann und Adrian Flückiger (Umaer), Florian Maritz, Noëmi Mensah-Gamma, Lina Müller, Pascal Murer, Anita Regli, Michael Regli, Edith Sauter-Giger, Reto Scheiber, Bertha Shortiss, Vera Staub, Vreni Wyrsch

3. Dezember 2022 bis 8. Januar 2023

Seit 1982 vergibt die Urner Kunst- und Kulturstiftung Uri Ausland-Ateliers, das Urner Werkjahr sowie Werk- und Förderungsbeiträge. Kulturschaffende aus dem Kanton Uri werden auch dieses Jahr für ihre Kunst-, Literatur-, Film- und Musikwerke ausgezeichnet. Mit einer öffentlichen Ausstellung und der Präsentation der Werk- und Förderungsarbeiten im Haus für Kunst Uri zeigt die Stiftung der Bevölkerung jedes Jahr das aktuelle kreative Schaffen.

Das Kuratorium der Kunst- und Kulturstiftung Uri hat folgende Preise vergeben:

Urner Werkjahr:
Lisa Elsässer

Berliner-Atelier 2024:
Lina Müller

Förderungsbeiträge:
Michael Regli
Anita Regli
Vreni Wyrsch

Sonderausstellung F.X. Brun und Franziska Furrer
Im Danioth Pavillon wird der Urner Fotograf F.X. Brun eine Werkschau gestalten. Er hat die «Carte Blanche» des Kuratoriums erhalten. Im Vorraum zeigt Franziska Furrer, die im Jahr 2021 das Zentralschweizer Atelier in Berlin nutzen konnte, einen Ausschnitt aus ihrem aktuellen Schaffen.

Goldener Uristier
Der Regierungsrat verleiht Erich Herger, Bürglen, den «Goldenen Uristier». Er würdigt damit sein langjähriges Engagement zugunsten der Urner Kulturszene, insbesondere im Bereich der Volksmusik, des Kulturerbes und der Literatur. Die Verleihung findet am 7. Januar 2023 statt.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Möbel Muoser für das grosszügige Sachsponsoring während der Ausstellung.

Ausschreibung Kunstprojekt

Frauen sichtbar machen

Medienmitteilung

FAMILIENBANDE

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Familienbande 2022; Caroline Minjolle; Foto: F.X. Brun

10. September bis 20. November 2022

Eine Gruppenausstellung mit Caroline Minjolle (Fotografie), Karoline Schreiber (Malerei), Susanne Dubs (Familienalben), Carlos Lügstenmann (Film), Rebecca Gisler (Literatur), Max Grüter (Objekte)

Unsere Mütter und Väter prägen unser Leben, was bleibt von ihnen – von den Geschwistern, Tanten und Onkeln, den Grosseltern? Rund um das konfliktreiche Thema Familie, das die Literatur, die Psychoanalyse und Filmgeschichte prägt versuchen wir dieser Thematik mit künstlerischen Positionen aus Film, Fotografie und Malerei auf den Grund zu gehen. Dabei geben wir der Inszenierung des legendären Familienalbums Raum.

Die Ausstellung wird kuratiert von Barbara Zürcher.

Wir bedanken uns bei Landis & Gyr Stiftung für die finanzielle Unterstützung dem lit.z Literaturhaus  Zentralschweiz für die engagierte Zusammenarbeit und Muoser AG für die zur Verfügung gestellten Möbel.

arttv.ch Beitrag

UNSICHTBAR – DANIEL COMTE, PASCAL DANZ

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Unsichtbar 2022; Pascal Danz; Daniel Comte; Foto F.X. Brun

11. Juni bis 21. August 2022

Der Creative Director und Street Photographer DANIEL COMTE (*1963) erhielt 2014 mit 51 Jahren die Diagnose Alzheimer. In den folgenden Jahren widmete er sich mehr denn je seiner Leidenschaft, der Street Photography. Seine Bilder sind Momentaufnahmen des Alltags. Momente, die von der Gesellschaft oft bewusst gar nicht wahrgenommen werden – manchmal sind sie skurril, manchmal extravagant – immer mit einem Augenzwinkern versehen. Auf den ersten Blick sind es Schnappschüsse. Bei genauerer Betrachtung wird sichtbar wie perfekt jedes einzelne Sujet komponiert ist. Und trotzdem scheint keines der Bilder inszeniert zu sein.

Die überwiegend in schwarzweiss gehaltenen Fotografien treten in einen Dialog mit den Malereien von PASCAL DANZ (1961-2015). Pascal Danz bewegt sich mit seinen Arbeiten zwischen Figuration und Abstraktion. Sie untersuchen Fragen der Malerei und betonen die Subjektivität der Wahrnehmung der Wirklichkeiten. Als roter Faden zieht sich die Behandlung des Lichts und seiner Reflexe durch sein gesamtes Œuvre. PASCAL DANZ griff dabei immer wieder auf eigene Fotografien, Medienbilder und auf Fotografien aus dem Internet zurück. Die Fotografie diente Danz als Quellenmaterial für seine Malerei.

DANIEL COMTE nutzte das Licht und Schatten, um Sichtbares in den Fokus zu rücken. Pascal Danz hingegen benutzte das Licht, um direkt Sichtbares zu verhindern. Sei es, um das offensichtliche Motiv zu verschleiern oder durch zu starke oder zu schwache Beleuchtung unmöglich zu machen, dieses zu erfassen. Bei ihm wird das Licht zum Inhalt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Stolen Moments: Heike Rindfleisch und Anatole Comte und Barbara Zürcher.

PASCAL DANZ „Memories“, Galerie Bernhard Bischoff & Partner

arttv Beitrag Unsichtbar von Carlos Lügstenmann

Franz Fedier – Die Retrospektive

Franz Fedier

12. März bis 15. Mai 2022

FRANZ FEDIER, geboren am 17. Februar 1922 in Erstfeld, gestorben 2005 in Bern war Maler und einer der bedeutendsten Vertreter abstrakter Malerei in der Schweiz.

Mit 17 Jahren begann er eine Malerlehre in Brugg. Zwei Jahre später fing er ein Studium an der Kunstgewerbeschule an, u. a. bei Max von Moos. Bei Wandbildaufträgen vom Maler Heinrich Danioth konnte er als Schüler und Gehilfe mitwirken. 1945 war er Zeichner in einem Reklameatelier in Bern. Studien führten ihn an die Académie Fernand Léger in Paris, wo er auch Alberto Giacometti kennenlernte. Im Jahr 1959 nahm FRANZ FEDIER an der documenta 2 in Kassel in der Abteilung Malerei teil. Von 1966 bis 1987 war er Leiter der Malklasse an der Kunstgewerbeschule Basel und von 1987 bis 1993 Präsident der Eidgenössischen Kunstkommission.

Seine «nonverbale Sprache mit Farben und Formen und Räumen» reicht von einem anfänglichen Informel über eine Geometrisierung der Formensprache bis hin zu Farbräumen, die er durch Streifen, Bänder und Rauten zum Vibrieren brachte.

Die Einzelausstellung im Haus für Kunst Uri würdigt den bedeutenden Urner Künstler gleichzeitig mit einem Dokumentarfilm von FELICE ZENONI und einer Publikation, die eine Auswahl seiner spannenden Texte zur Kunst beinhaltet.

Die Ausstellung wird kuratiert von JÜRG NYFFELER und BARBARA ZÜRCHER.

FEDIER – URNER FARBENVIRTUOSE – Offizieller Trailer

arttv Beitrag Franz Fedier – Die Retrospektive von Carlos Lügstenmann

arttv Beitrag Werkkatalog

WERK- UND FÖRDERUNGSAUSSTELLUNG 2021

Liebe Besucher*innen

Bitte beachten Sie die COVID-Zertifikatspflicht (2G-Regel) sowie zusätzlich die Maskenpflicht ab 12 Jahren.

JAHRESAUSSTELLUNG DER KUNST- UND KULTURSTIFTUNG URI
mit Selina Arnold-Gloor, Nathalie Bissig, Franziska Bruecker, Franziska Dahinden, Dave Gisler, Hans Gisler, Franziska Heinzer, Mary Anne Imhof, Cynthia Kaufmann & Adrian Flückiger, Hanspeter Keller, Naci Kocaslan, Florian Maritz, Tobias Oderbolz, Matteo Petruzzi, Nicolas Planzer, Esther Probst, Anna Maria Quaderer, Susanne Schär & Peter Spillmann, Nadia Scheck, Reto Scheiber, Karin Wälchli & Guido Reichlin, Martha Ziegler-Betschart

4. Dezember 2021 bis 9. Januar 2022

Die Ausstellung zeigt erneut einen Querschnitt durch das aktuelle Urner Kulturschaffen in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Literatur, Tanz, Theater, Film, Foto und Neue Medien. «Seit 40 Jahren ist die Kunst- und Kulturstiftung Uri ein wichtiger Pfeiler in der Urner Kulturlandschaft», sagt Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg. «Fast 200 Förderungsbeiträge, Werkjahre oder Atelieraufenthalte hat die Kunst-und Kulturstiftung in ihrer bisherigen Tätigkeit vergeben können.» Die Kunst- und Kulturstiftung sei das zentrale Element der personenbezogenen Kulturförderung im Kanton Uri.

Das Kuratorium der Kunst- und Kulturstiftung Uri hat folgende Preise vergeben:

New-York-Atelier 2023:
Franziska Brücker

Urner Werkjahr:
Nicht vergeben

Förderungsbeiträge:
Chalet 5 (Karin Wälchli und Guido Reichlin)
Nathalie Bissig
Mary Anne Imhof
Hanspeter Keller

Projektbeiträge:
Dave Gisler
Matteo Petruzzi

Laudatio Preisvergabe Urs Bugmann


Sonderausstellung von Daniel Wicky.
Im Danioth Pavillon sowie in dessen Vorraum zeigt der in Altdorf wohnhafte Daniel Wicky eine Werkschau mit dem Titel «Die Hefte + Die Zeit». Daniel Wicky hat für 2021 die «Carte Blanche» des Kuratoriums erhalten.

Stefan Fryberg erhält den «Goldenen Uristier»
Der Regierungsrat verleiht Stefan Fryberg den «Goldenen Uristier». Er würdigt damit den Historiker für seine langjährige Tätigkeit zugunsten der Urner Kultur und insbesondere für sein Engagement für den Erhalt und die Vermittlung des Urner Kulturguts. 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Möbel Muoser für das grosszügige Sachsponsoring während der Ausstellung.

ALDO MOZZINI – Die Stadt im Museum Part II

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aldo Mozzini - Die Stadt im Museum Part I 2021; Aldo Mozzini; Foto F.X. Brun

11. September bis 21. November

mit OPPY DE BERNARDO, HEINRICH DANIOTH, MARKUS KUMMER, MARIE-CATHÉRINE LIENERT, ANDREA MUMHEIM, THOMAS SIEBER und JEMMA WOLF.

Aldo Mozzini, geboren 1956 in Locarno, lebt und arbeitet in Zürich und in Bellinzona. Seine Arbeit – seien es Installationen, Objekte, Zeichnungen oder auch Super8-Filme – handelt oft von urbanen Situationen und städtebaulichen Themen.

Nach erfolgreichem Part I (Sommerausstellung) hat der Künstler seine Stadt umgebaut: sie ist wie jede Stadt im Wandel. Fragmente aus Part I bleiben partiell erhalten, werden aber um genutzt oder transformiert – es manifestieren sich die für eine Stadt konstitutive Wandelbarkeit, ihre Dynamik, ihre Unabgeschlossenheit.

Eingeladene Künstler*innen treten mit ihrer Arbeit in einen Dialog mit den urbanen Situationen und bereichern die Stadt. So haben wir beispielsweise den Salon mit während Part I entstanden Porträts von Menschen aus Altdorf und Umgebung bespielt. Die Urner Künstlerin Andrea Muheim hat die während vier Tagen im HfK Uri gemalt.

Auch wird dem Spielen Raum gegeben, sei es für Bridge oder Pétanque – ein Spiel, ein Sport sogar für manche, immer eine soziale Begegnung, die im urbanen und ländlichen Raum leidenschaftlich gepflegt wird. Bei schönem Wetter veranstalten wir Pétanque-Partien im Aussen- und Innenraum.

Mozzinis Behausungen sind assoziativ und spielen stets mit der Erinnerung und der Vergänglichkeit. Wir bewegen uns durch stille Räume, die unsere eigene Erfahrung und Wahrnehmung vom Zusammenleben aktivieren und die Stadt erst belebt. Durch die fiktiv-künstlerische Stadt Aldo Mozzinis flaniert die für ihr poetisches Augenmerk auf Skurrilitäten des Alltags bekannte Schriftstellerin Julia Weber. Sie hält in sieben Audiostationen fest, was vielleicht niemand von uns wahrgenommen hätte – eine Kooperation mit dem lit.z Literaturhaus Zentralschweiz.

Dank der Unterstützung der Dätwyler Stiftung konnte ein längerer filmischer Beitrag von arttv.ch realisiert werden, der Einblick in Part I und seine Umwandlung in Part II vermittelt. Diese Dokumentation ist in der aktuellen Ausstellung zu sehen.

arttv Beitrag Aldo Mozzini von Carlos Lügstenmann

ALDO MOZZINI – Die Stadt im Museum Part I

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aldo Mozzini - Die Stadt im Museum Part I 2021; Aldo Mozzini; Foto F.X. Brun

12. Juni bis 15. August

Aldo Mozzini, geboren 1956 in Locarno, lebt und arbeitet in Zürich und in Bellinzona. Seine Arbeit – seien es Installationen, Objekte, Zeichnungen oder auch fotografische Serien – handelt oft von urbanen Situationen und städtebaulichen Themen.

Der Künstler baut eine Stadt ins Haus für Kunst Uri. Inspiriert von Italo Calvinos Buch Die unsichtbaren Städte von 1972, in dem Calvino 55 fiktive Städte beschreibt, die bestimmte geografische, historische, gesellschaftliche oder allgemein menschliche Situationen in ein poetisches Bild fassen. Seine Stadt wird wie jede Stadt im Wandel sein, es wird in ihr gebaut und umgebaut: eine prozessuale, interaktive und experimentelle Ausstellung.

Die Stadt im Museum findet in zwei Phasen statt. In Part I wird die erste Stadt gebaut, in der Zwischenphase findet eine grössere bauliche Veränderung statt und in Part II in der Herbstausstellung erleben wir dann eine andere urbane Situation. Im Umstand, dass es zwei Ausstellungen und ein Dazwischen geben wird, manifestieren sich die für eine Stadt konstitutive Wandelbarkeit, ihre Dynamik, ihre Unabgeschlossenheit.

Auch der Aussenraum wird in das Grossprojekt einbezogen, sowie andere Kunstschaffende, deren Arbeiten im Salon im ersten Stock in Wechselausstellungen präsentiert werden. Das Dachgeschoss wird zum Denkraum, gefüllt mit Modellen, Texten und Videos, die sich mit Fragen des Zusammenlebens und Zusammenwirkens befassen.

Heinrich Danioth wird mit Porträtzeichnungen im Salon präsent sein, kombiniert mit Zeichnungen von Strassenporträtistinnen und Porträtisten, die Aldo Mozzini 2003 während eines Atelierstipendiums von sich in Paris hat anfertigen lassen. Der bürgerliche Salon wird so auch zur Plattform für die verkannte oder unterschätzte Strassenkunst, die langsam aus den Städten verschwindet. Gleichzeitig bietet sich hier eine künstlerische Möglichkeit, die lokale Bevölkerung einzubinden und ihnen einen Platz im Museum respektive in der Stadt zu geben: Während Part I wird die Urner Künstlerin Andrea Muheim während vier Tagen in diesem Salon Porträts von Menschen aus Altdorf und der Umgebung anfertigen, diese werden dann in Part II ausgestellt.

Im Dachstock zeigen wir unter anderem die Videoarbeit von Marie-Cathérine Lienert. Sie nimmt uns mit auf die Strassen Manhattans – wir wandern mit ihr durch die Stadt der Städte.

In Kooperation mit dem lit.z (Literaturhaus Zentralschweiz) hat die Autorin Julia Weber den Audioguide konzipiert, der die Besucher*innen auf einen assoziativen Rundgang durch Aldo Mozzinis Stadt begleitet.

arttv Beitrag Aldo Mozzini von Carlos Lügstenmann