Jahresprogramm 2024

Sommerausstellung:

10 JAHRE STIFTUNG KUNSTDEPOT GÖSCHENEN 

 Mit Arbeiten von Martin Disler und Hans Josephsohn

8. Juni bis 18. August 2024

 Die private «Stiftung Kunstdepot» wurde ins Leben gerufen, um aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt eine vertiefte Auseinandersetzung mit ihrer Arbeit zu ermöglichen. Ihnen stehen im Dachgeschoss des ehemaligen Zeughauses drei grosse Atelierräume zur Verfügung – so u.a. auch Schlafräume und eine Gemein-schaftsküche und ein Lebenskostenbeitrag.

Göschenen, auf 1111 m ü. Meer kontrastiert auf anregende Weise mit dem Treiben und der Hektik grosser Metropolen, was für die Kunstschaffenden gleichzeitig Herausforderung und Inspirationsquelle bedeutet. In den Ateliers dort oben sind u.a. Arbeiten für die vom Haus für Kunst Uri zur Eröffnung des Neatbasistunnels veranstaltete Ausstellung «dall’altra parte» entstanden.

Christoph Hürlimann liess das Gebäude umbauen und technisch so aufrüsten, dass es auch seine grosse Sammlung beherbergen kann. Wir feiern das zehnjährige Jubiläum seiner Stiftung gemeinsam mit je einer Ausstellung im Haus für Kunst Uri und im Kunstdepot Göschenen. Dort wird unter der Regie von Christoph Hürlimann eine Gruppenausstellung mit Arbeiten von allen Stipendiat*innen zu sehen sein.

Im Haus für Kunst Uri würdigen wir den Sammler Christoph Hürlimann und fokussieren mit Werken  von Martin Disler (1949-1996), einem der wichtigsten Exponenten der Jungen Wilden in der Schweiz im Dialog mit plastischen Arbeiten von Hans Josephson (1920-2012). Über 60 Jahre hinweg befasste sich Josephsohn mit der menschlichen Figur.

Der leidenschaftliche Sammler hat 2018 in Altdorf Eyschachen auch noch das ehemalige Eidgenössische Getreidelager erwerben können. Im Herbst 2024 wird er zudem die neu erbaute «Kunsthalle Göschenen» eröffnen. An zwei Sonntagen (9.6.24 und 18.8.24) wird das Kunstdepot für das Publikum von 11 bis 15 Uhr geöffnet sein und Christoph Hürlimann führt durch seine Sammlung.

Die Ausstellung wird kuratiert von Christoph Hürlimann und Barbara Zürcher.

Das Haus für Kunst Uri ist zudem Kooperationspartner des gesamtschweizerischen Ausstellungsprojekts «Schau wie der Gletscher schwindet», das zwischen Juli und Oktober 2024 geplant ist. In zahlreichen Institutionen wie u.a. dem Kunsthaus Zürich, dem Aargauer Kunsthaus, dem Bündner Kunstmuseum, dem Musée cantonal des Beaux-Arts sollen Arbeiten aus den jeweiligen Sammlungen zum Thema Gletscherschwund gezeigt werden. In diesem Zeitraum zeigen wir das Ölgemälde Kehlengletscher, 1919 von Heinrich Danioth, vermutlich im Museumskaffee. Passend dazu vor Ort die Skulptur Gitschen, 1944/2008 von Peter Regli und eine Videoarbeit im Dachstock des Chinesen Zhao Zhao aus der Sammlung von Ueli Sigg.

Dieses Grossprojekt wird kuratiert von Lorette Coen, Bernhard Fibicher und Carmen Perrin.

Herbstausstellung:

ISABELLE KRIEG

AUASTELLUNG – wenn die Welt weh tut (Arbeitstitel) 

7. September bis 17. November 2024

Isabelle Krieg (*1971) arbeitete nach der Matura auf einer Alp in den Walliser Bergen und ein Jahr in einem Kleinzirkus. Zwischen 1993 und 1998 suchte sie ihren Weg zwischen Zirkus, Theater, Performance, bildender und angewandter Kunst, mit Studienaufenthalten an der Scuola Dimitri in Verscio und der Hochschule für Design & Kunst Luzern. Sie entschied sich für die Kunst und bekam 1999 vom Kanton Freiburg ein halbjähriges Atelierstipendium in Berlin zugesprochen. Dort blieb sie gleich vier Jahre. 2003/04 war sie Stipendiatin im Schweizer Institut in Rom, danach folgten fünf Jahre in Zürich und nochmals drei weitere in Berlin. Von 2013 bis 2019 lebte sie mit ihrer Familie in Dresden und seit 2019 in Kreuzlingen. Tätig ist sie in den Bereichen Installation, Objekt, Fotografie, Performance und Kunst am Bau.

Die Künstlerin sucht im Alltäglichen nach Antworten auf die grossen Fragen der Menschheit, befragt den Zustand der Welt. Es entstehen Arbeiten voller Poesie, Hintersinn und leisem Humor. Langzeitprojekte, die sie laufend ergänzt rund um das Thema Vergänglichkeit und neue Arbeiten, die explizit für ihre Einzelausstellung hier im Haus entstehen sollen bespielen das ganze Haus.

Die Ausstellung wird kuratiert von Barbara Zürcher.