Tierisch. Wenn der Mensch auf «den Hund» kommt.

Wiedemann / Mettler, «morbus bestia 5», 2007, Lambda-Print auf Aluminium hinter Acrylglas
Wiedemann / Mettler, «morbus bestia 5», 2007, Lambda-Print auf Aluminium hinter Acrylglas
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Tierisch. Wenn der Mensch auf "den Hund" kommt 2007; Wiedemann / Mettler, «morbus bestia 5», 2007, Lambda-Print auf Aluminium hinter Acrylglas

TIERISCH. WENN DER MENSCH AUF „DEN HUND“ KOMMT.

Herbstausstellung

22. September bis 25. November 2007

Mit
Lea Achermann, Luzern; Annette Barcelo, Basel; Balthasar Burkhard, Bern; Miriam Cahn, Basel; Brigitte Friedlos, Zürich; Franziska Furrer, Altdorf; Martina Gmür, Basel; Max Grüter, Zürich; Luzia Hürzeler, Genf; Wiedemann / Mettler, Chur; Stephan Melzl, Frankfurt a. M.; Werner von Mutzenbecher, Basel; Franca Pedrazzetti / Beat Brechbühl, Luzern; Rosemarie Trockel, Köln

Wir lieben sie, wir jagen sie, wir essen sie. Die Beziehung von Mensch und Tier wurde in der Kunstgeschichte vielfach thematisiert. Tiere sind als Bewacher der Menschen dargestellt worden, als Begleiter bei der Jagd, denken wir an den Hund und an den Falken, als Trophäen, als das Wilde und Fremde schlechthin. Oder sie stehen wie besonders das Schosshündchen in den Gemälden des 18. Jahrhunderts symbolisch für Reichtum, Domestizierung und Erotik. Auch in der zeitgenössischen Kunst ist das Thema immer wieder in Einzelpositionen präsent. Einige dieser durchaus disparaten und medial vielfältigen Positionen stellt die Gruppenausstellung TIERISCH. WENN DER MENSCH AUF «DEN HUND» KOMMT in thematischer Bündelung vor.

Vernissage
Freitag, 21. September 2007, 19 Uhr
Es begrüssen Sie Luzia Baumann, Präsidentin Kunstverein Uri, Barbara Zürcher, Direktorin HAUS FÜR KUNST URI, anschliessend Apéro

Kunstschaffende der Ausstellung: Lea Achermann, Annette Barcelo, Balthasar Burkhard, Miriam Cahn, Brigitte Friedlos, Franziska Furrer, Martina Gmür, Max Grüter, Luzia Hürzeler, Wiedemann / Mettler, Stephan Melzl, Werner von Mutzenbecher, Franca Pedrazzetti & Beat Brechbühl, Rosemarie Trockel

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Ausstellungsansicht Haus für Kunst - Tierisch. Wenn der Mensch auf "den Hund" kommt 2007; Max Grüter, Bunnyman
Rosemarie Trockel, Videostill aus «À LA MOTTE», PAL 4:3 / B/W, 01:03 Min.
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Tierisch. Wenn der Mensch auf "den Hund" kommt 2007; Rosemarie Trockel, Videostill aus «À LA MOTTE», PAL 4:3 / B/W, 01:03 Min.

Im Untergrund

Charlotte Hug, «Im Rhonegletscher», 1999, Performance; Foto: Alberto Venzago
Charlotte Hug, «Im Rhonegletscher», 1999, Performance; Foto: Alberto Venzago
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Im Untergrund / Below Ground Level 2007; Charlotte Hug, «Im Rhonegletscher», 1999, Performance; Foto: Alberto Venzago

IM UNTERGRUND

BELOW GROUND LEVEL

Sommerausstellung

30. Juni bis 2. September 2007

Eine Ausstellung im HAUS FÜR KUNST URI im Zusammenhang mit 125 Jahre Gotthardbahn

Kunstschaffende der Ausstellung: Eva Baumann (CH), Tiziana De Silvestro (CH), Peter Fischli/David Weiss (CH), Claudio Fäh (CH), Guido Guidi (I), Lena Huber (CH), Charlotte Hug (CH), Milo Keller (CH), William Kentridge (ZA), Marianne Kuster (CH), Richard Ross (US), Hans Schabus (AT), Rudolf Steiner (CH), Sandro Steudler (CH)

Untergrund: Dieses Wort bezeichnet einerseits eine geografische Gegebenheit – das unter dem Boden sich Befindende – es besitzt aber insbesondere auch eine metaphori-sche Bedeutung und evoziert hier die gegensätzlichen Assoziationen von «Schutz» und «Geborgenheit» vs. «Verbotenem» und «Erschreckendem».

Das HAUS FÜR KUNST URI, ganz in der Nähe des Gotthards, dem wohl berühmtesten Untergrund der Schweiz gelegen, spürt aus Anlass des Jubiläums «125 Jahre Gott-hardbahn» der Faszination des Unterirdischen im künstlerischen Sinn nach. Und gerade hier erweitert sich das neutrale und vorwiegend technisch interessante «Loch im Boden» – der Keller, die Kanalisation, der Tunnel, der Bunker etc. – zum Ort mit verschiedenen, oft zweideutigen Interpretationsmöglichkeiten.

Die in der Ausstellung «Im Untergrund / Below Ground Level» repräsentierten Künstle-rinnen und Künstler stammen aus der Schweiz – darunter fällt das weltbekannte Künst-lerpaar Fischli/Weiss, aber auch noch zu entdeckende junge Kunstschaffende wie Sandro Steudler oder Charlotte Hug, die beide exklusiv neue Arbeiten herstellen – sowie aus dem benachbarten und weiteren Ausland. Hans Schabus Bootsfahrt durch die Wiener Kanalisation wird zu sehen sein, aber auch William Kentridges gezeichnete Auseinandersetzung mit der Arbeit in südafrikanischen Goldminen. «Im Untergrund / Below Ground Level» ist eine Ausstellung, die das nicht nur lokal, son-dern auch künstlerisch sehr aktuelle Thema des Untergrundes von verschiedenen Seiten – technischen, politischen, psychologischen – beleuchtet und erfahrbar macht.

Begleitpublikation

Parallel:
«Digitaler Dachstock #4 / Digital Art Space #4»
«Der Stille Gast»,
zwei Arbeiten von Chantal Michel
30. Juni – 2. September 2007
Kuratorin: Yasemen Büyükberber, Luzern
mit Unterstützung von Sitemapping.ch/Bundesamt für Kultur, Bern

William Kentridge, «Mine», 1991; Courtesy William Kentridge /Gallery Johannesburg Galerie
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Im Untergrund / Below Ground Level 2007; William Kentridge, «Mine», 1991; Courtesy William Kentridge /Gallery Johannesburg Galerie
Hans Schabus, «Western 10», 2003; Courtesy Hans Schabus / Engholm Engelhorn Goodman
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Im Untergrund / Below Ground Level 2007; Hans Schabus, «Western 10», 2003; Courtesy Hans Schabus / Engholm Engelhorn Goodman

Elastische Zeit

Ingo Giezendanner, «DESIGN (vorher & nachher)», Schwarzweiss-Trickfilm mit Ton, produziert in Zusammenarbeit mit SF DRS, Redaktion Sternstunden; Courtesy Ingo Giezendanner & Freymond-Guth & Co, Zürich
Ingo Giezendanner, «DESIGN (vorher & nachher)», Schwarzweiss-Trickfilm mit Ton, produziert in Zusammenarbeit mit SF DRS, Redaktion Sternstunden; Courtesy Ingo Giezendanner & Freymond-Guth & Co, Zürich
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Elastische Zeit / Elastic Times 2007; Ingo Giezendanner, «DESIGN (vorher & nachher)», Schwarzweiss-Trickfilm mit Ton, produziert in Zusammenarbeit mit SF DRS, Redaktion Sternstunden; Courtesy Ingo Giezendanner & Freymond-Guth & Co, Zürich

ELASTISCHE ZEIT

ELASTIC TIMES

Frühlingsausstellung

3. März bis 6. Mai 2007

Kunstschaffende der Ausstellung: Eva Baumann (Bern), Christian Denzler (Bern/Brüssel), Ingo Giezendanner (Zürich), Pia Gisler (Basel), San Keller (Zürich), LABOR (Basel), Angelo Lüdin (Basel), Irene Maag (Basel), Nils Nova (Luzern), Hildegard Spielhofer (Basel), Beat Streuli (Düsseldorf/Brüssel), Kris Vleeschouwer (Brüssel), Martina Weber (Basel, St. Gallen)
sowie ausgewählten Werken aus der Frey-Näpflin-Stiftung, Stansstad und der Kantonalen Kunst- und Kulturgutsammlung Uri

Zeitmanagement, Zeitdruck, Zeitmangel – Begriffe, die heutzutage in aller Munde sind. Kaum erstaunlich daher, dass das Thema «Zeit» in philosophischen Essays, wissenschaftlichen Untersuchungen und populären Lebensratgebern immer wieder präsent ist. In der bildenden Kunst nun spielt die Zeit und das Denken darüber eine nicht weniger wichtige Rolle. Kunstschaffende manipulieren unsere Wahrnehmung von Zeit: sie dehnen oder komprimieren sie, inszenieren Zeitsprünge oder verdichten erlebte Zeit zu sichtbarer Erinnerung. Zeit wird elastisch.

Die thematische Gruppenausstellung mit dem Titel «ELASTISCHE ZEIT / ELASTIC TIME» versammelt Kunstschaffende unterschiedlicher Generationen, welche die Besucher gewissermassen auf eine «recherche du temps élastique» mitnehmen. Darunter fallen so renommierte Kunstschaffende wie Beat Streuli, San Keller und Angelo Lüdin, aber auch aufstrebende Künstler wie Eva Baumann, Kris Vleeschouwer, Ingo Giezendanner und Irene Maag, um nur einige zu nennen. Einen weiteren Aspekt erhält die Ausstellung durch die Integration von ausgewählten Werken aus zwei zentralschweizer Kunstsammlungen. Die zeitgenössische Kunst wird mit historischen Gemälden konfrontiert, die selber das Thema der Zeit beinhalten.

Parallel:
«Digitaler Dachstock #3 / Digital Art Space #3»
«Grosse Gefühle»
3. März bis 1. April 2007, Kuratorin: Elke Kania, Köln
mit Unterstützung von Sitemapping.ch/Bundesamt für Kultur, Bern

Pia Gisler «Wartehaus I», 2000/2003, Holz, Plättli, 2 Stühle; Courtesy Pia Gisler
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Elastische Zeit / Elastic Times 2007; Pia Gisler «Wartehaus I», 2000/2003, Holz, Plättli, 2 Stühle; Courtesy Pia Gisler
Hildegard Spielhofer, «Ich habe mir meine Erinnerung zerstört», Tape 1-22, 1996, Objekt aus geflochtenen Videobändern; Courtesy Hildegard Spielhofer
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Elastische Zeit / Elastic Times 2007; Hildegard Spielhofer, «Ich habe mir meine Erinnerung zerstört», Tape 1-22, 1996, Objekt aus geflochtenen Videobändern; Courtesy Hildegard Spielhofer

Performance in Progress

Victorine Müller, Performance «Narwal» im haus für Kunst Uri, 20.10.2006, Foto: Michael Lio; courtesy V. Müller
Victorine Müller, Performance «Narwal» im haus für Kunst Uri, 20.10.2006, Foto: Michael Lio; courtesy V. Müller
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Performance in Progress 2006; Victorine Müller, Performance «Narwal» im haus für Kunst Uri, 20.10.2006, Foto: Michael Lio; courtesy V. Müller

PERFORMANCE IN PROGRESS

Herbstausstellung

21. Oktober bis 17. Dezember 2006

Kunstschaffende der Ausstellung: Victorine Müller, Markus Gössi, Regula Michell / Meret Wandeler, Dokumentarfilm von Marc Schwarz

Zwischen flüchtigem Live-Ereignis und dauerhafter Installation

«Was bleibt von einer flüchtigen Performance?» fragt diese thematische Gruppenausstellung, die neue Projekte von Schweizer Kunstschaffenden zeigt, welche sich im Spannungsfeld von Live-Ereignis und dauerhafter Installation bewegen. Einige davon, u.a. «Narwal» von Victorine Müller (geb. 1961, Grenchen, lebt in Zürich) und eine Arbeit des Performancekünstlers Markus Gössi (geb. 1966, Frauenfeld, lebt in Basel), werden eigens für die Altdorfer Ausstellungsräume konzipiert. Zu Gast sein werden auch Meret Wandeler (geb. 1967, lebt in Zürich) und Regula Michell (geb. 1960, lebt in Zürich) mit ihrem «Häkelobjekt», einem auf zehn Jahre angelegten kollaborativen Häkelprojekt.

Erstmals wagt das HAUS FÜR KUNST URI das Experiment, eine am Anfang noch unvollständige Ausstellung zu eröffnen − eine «Exhibition in Progress» also −, die sich nach und nach vervollständigt.

Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Videofilm mit zahreichen Künstler-Interviews, realisiert von Marc Schwarz (geb. 1967, lebt in Zürich) anlässlich des «Live Art»-Festivals 2004. An diesem Performance-Grossereignis im Zürcher Schulhaus «Im Birch» hatten über zwanzig Kunstschaffende das neu eröffnete Schulhaus 24 Stunden mit Performances und Aktionen bespielt. Der rund einstündige Film des Zürcher Filmemachers Marc Schwarz wird in Altdorf uraufgeführt.

Parallel:
«Digitaler Dachstock #2: Luncheon on the grass», mit Codeflow
Kuratorin: Martina Weber (St. Gallen), 17. August bis 19. November 2006
«Digitaler Dachstock #3»
Kuratorin: Elke Kania (Köln), ab 23. Nov. 2006
mit Unterstützung von Sitemapping/Bundesamt für Kultur (BAK), Bern

Markus Gössi, Performance «Smart Energie» 2006, Foto: Georg Anderhub
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Performance in Progress 2006; Markus Gössi, Performance «Smart Energie» 2006, Foto: Georg Anderhub
Regula Michell / Meret Wandeler, «Häkelobjekt», 2006; courtesy Regula Michell / Meret Wandeler
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Performance in Progress 2006; Regula Michell / Meret Wandeler, «Häkelobjekt», 2006; courtesy Regula Michell / Meret Wandeler

Reiz & Risiko

Melanie Bonajo, «Pearl in the Pain», 2005; Courtesy Galerie Staubkohler, Zürich
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Ausstellungsflyer Haus für Kunst Uri - Reiz & Risiko / Risk & Allure 2006; Melanie Bonajo, «Pearl in the Pain», 2005; Courtesy Galerie Staubkohler, Zürich

REIZ & RISIKO

RISK & ALLURE

Sommerausstellung

8. Juli bis 24. September 2006

Kunstschaffende der Ausstellung: Mit Matt Calderwood (GB), Teresa Chen (CH), Frederik Foert (D), Yanick Fournier (CH), Franziska Furrer (CH), Bernhard Huwiler (CH), Julia Kälin (CH), Andreas Kohler (D), Oleg Kulik (RU), Reto Leibundgut (CH), Monika Oechsler (D/GB), Irina Polin (CH/RU), Projekt Hautnah/Ursula Pfister (CH), Nadin Rüfenacht (CH), Judith Schönenberger (CH), Ene-Liis Semper (Estonia), Patricia Waller (D), David Willen (CH)

Kunstschaffende gehen Risiken ein, denn sie setzen häufig auf Ungewohntes und Sperriges oder gehen auf eigenwillige Art mit Reizen um. Der Kunst und dem Kunst-machen kommt so eine eigentümliche Ambivalenz zu. Kunst meint Anziehung und Abstossung, ist schön und gleichzeitig Irritation. Die Kunst liebt es, herauszufordern, an Grenzen zu gehen, sich und andere Gefahren auszusetzen.
Diese Doppeldeutigkeit der Kunst wird oft als blose Provokation gelesen. Es ist jedoch nicht die Absicht der Künstler um des Schockierens Willen zu schockieren. Vielmehr versuchen sie die Ambivalenz, die den Dingen innewohnt darzustellen und reflektieren die Reize und Risiken unserer heutigen Gesellschaft. Kurz, es geht um die zwei Seiten der Medaille, die man überall antrifft, sei es in der Natur, der Kunst, dem Sport, der Politik, der Geschäftswelt, ja im Leben ganz allgemein. Gerade in einer Gesellschaft wie der unseren, die den Reiz und das Risiko ganz gezielt sucht.
Diese Ausstellung konfrontiert uns mit Dingen wie der Doppeldeutigkeit der Kunst, dem Reiz und Risiko des Kunstmachens, den zwei Seiten der Sexualität, der Ambivalenz des Individuums in einer risikoreichen Gesellschaft. Dabei ist das künstlerische Vorgehen manchmal sehr direkt und emotional, aber auch ganz leise und ironisch.

Begleitpublikation

Parallel:
«Digitaler Dachstock #2», mit Codeflow
17. August bis Mitte November 2006
Kuratorin: Martina Weber, mit Unterstützung von Sitemapping/Bundesamt für Kultur (BAK), Bern

Yanick Fournier während seiner «Superman»-Performance
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Reiz Risiko / Risk & Allure 2006; Yanick Fournier während seiner «Superman»-Performance
Nadin Rüfenacht, «Helden», aus der Serie «Nature Morte», 2005, Lambda Prints auf Alu, 125 x 100,5 cm
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Reiz & Risiko / Risk & Allure 2006; Nadin Rüfenacht, «Helden», aus der Serie «Nature Morte», 2005, Lambda Prints auf Alu, 125 x 100,5 cm