Florian Heinke

Florian Heinke, «Riots 77», 2012, 30 x 40 cm, Acryl auf Nessel; Courtesy: Galerie Römerapotheke, Zürich

«Laura J. Gerlach: Ihre Galeristin hat Sie auf die Kunstmesse Volta geschickt. Dort halten Sie den Amis ziemlich politisch-provokante Statements vor die Nase – und einen Pflasterstein, der eine Million Dollar kosten soll. Was soll das?
Florian Heinke: Meine Bildinhalte bewegen sich nach wie vor um dasselbe Zentrum wie in den letzten Jahren: Beziehungsgeflechte – familiär, freundschaftlich, als Affäre oder als feste Partnerschaft oder eben als Strassenschlacht. Immer geht es dabei um die Unfähigeit zur Kommunikation, das Desinteresse an der Kommunikation steht im Mittelpunkt. Bilder, Skulpturen, Theaterstücke, Filme, Literatur – alle Kulturformen dienen der Kommunikation und Auseinandersetzung. Kunst tut nie wirklich weh. Sie ist schliesslich Dekoration. Der Pflasterstein ergänzt und symbolisiert die Realität hinter dem Sujet der Bilder.
Laura J. Gerlach: Wir müssen nochmals auf den Preis zurückkommen. Ist eine Million Euro nicht ein bisschen viel?
Florian Heinke: Die Bereitschaft einen Stein auf einen anderen Meschen zu werfen, mit der Absicht ihn zu verletzen, setzt eine enorme soziale Unausgeglichenheit voraus. Er ist real ein geworfener Stein in diesem Kontext, eine Waffe und keine Kunst. Eine Waffe kostet Geld: Der Betrag von einer Million zeigt die Kluft zwischen Ohnmacht und Macht.»
Aus einem Interview in: Journal Frankfurt, Nr. 8, 2011

Florian Heinke
*1981 in Frankfurt am Main
lebt und arbeitet in Frankfurt am Main, Deutschland

Ausbildung
2004 Johannes Gutenberg University Mainz, Prof. Friedemann Hahn
2005 Staedelschule Frankfurt am Main, Prof. Christa Naeher
2009 Meisterschüler, Prof. Christa Näher

Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl):
2012, Kampfkunst oder die Schule des Sehens, Galerie Roemerapotheke, Zürich
Kein Gott und seine Kinder, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden
Six flags – trouble in paradise, Beta Pictoris Gallery, Birmingham
Alptraum, Goethe Institut Johannesburg, Johannesburg
Troops would love to die, Kunstverein Heppenheim, Heppenheim
2011, A beer to spill them into dust, Waikato Museum, Hamilton NZ
Schwarzer September, CWO Atelierfrankfurt II, Frankfurt am Main
100 million angels singing, Frankfurt am Main
When poets die, Galerie Anita Beckers, Frankfurt am Main
2010, Love kills, Commerzbankplaza, Frankfurt am Main

Auszeichnungen
2017-18 Artist in Residence Chateau de Drouilles, Unseld Scholarship
2015 Award Kunsthalle Darmstadt
2013 Anthology Award, CSL London
2012-14 Visiting Professor, Johannes Gutenberg University
2011 Artist in Residence Vienna, Scholarship Kulturamt Frankfurt
2009 Scholarship Frankfurter Künstlerhilfe e.V.
2008 Scholarship Lenikus Collection Vienna

www.florianheinke.com
www.hausfuerkunsturi.ch/allgemeines/bang-bang-tatort-kunst/