ALDO MOZZINI – Die Stadt im Museum Part I
12. Juni bis 15. August
Aldo Mozzini, geboren 1956 in Locarno, lebt und arbeitet in Zürich und in Bellinzona. Seine Arbeit – seien es Installationen, Objekte, Zeichnungen oder auch fotografische Serien – handelt oft von urbanen Situationen und städtebaulichen Themen.
Der Künstler baut eine Stadt ins Haus für Kunst Uri. Inspiriert von Italo Calvinos Buch Die unsichtbaren Städte von 1972, in dem Calvino 55 fiktive Städte beschreibt, die bestimmte geografische, historische, gesellschaftliche oder allgemein menschliche Situationen in ein poetisches Bild fassen. Seine Stadt wird wie jede Stadt im Wandel sein, es wird in ihr gebaut und umgebaut: eine prozessuale, interaktive und experimentelle Ausstellung.
Die Stadt im Museum findet in zwei Phasen statt. In Part I wird die erste Stadt gebaut, in der Zwischenphase findet eine grössere bauliche Veränderung statt und in Part II in der Herbstausstellung erleben wir dann eine andere urbane Situation. Im Umstand, dass es zwei Ausstellungen und ein Dazwischen geben wird, manifestieren sich die für eine Stadt konstitutive Wandelbarkeit, ihre Dynamik, ihre Unabgeschlossenheit.
Auch der Aussenraum wird in das Grossprojekt einbezogen, sowie andere Kunstschaffende, deren Arbeiten im Salon im ersten Stock in Wechselausstellungen präsentiert werden. Das Dachgeschoss wird zum Denkraum, gefüllt mit Modellen, Texten und Videos, die sich mit Fragen des Zusammenlebens und Zusammenwirkens befassen.
Heinrich Danioth wird mit Porträtzeichnungen im Salon präsent sein, kombiniert mit Zeichnungen von Strassenporträtistinnen und Porträtisten, die Aldo Mozzini 2003 während eines Atelierstipendiums von sich in Paris hat anfertigen lassen. Der bürgerliche Salon wird so auch zur Plattform für die verkannte oder unterschätzte Strassenkunst, die langsam aus den Städten verschwindet. Gleichzeitig bietet sich hier eine künstlerische Möglichkeit, die lokale Bevölkerung einzubinden und ihnen einen Platz im Museum respektive in der Stadt zu geben: Während Part I wird die Urner Künstlerin Andrea Muheim während vier Tagen in diesem Salon Porträts von Menschen aus Altdorf und der Umgebung anfertigen, diese werden dann in Part II ausgestellt.
Im Dachstock zeigen wir unter anderem die Videoarbeit von Marie-Cathérine Lienert. Sie nimmt uns mit auf die Strassen Manhattans – wir wandern mit ihr durch die Stadt der Städte.
In Kooperation mit dem lit.z (Literaturhaus Zentralschweiz) hat die Autorin Julia Weber den Audioguide konzipiert, der die Besucher*innen auf einen assoziativen Rundgang durch Aldo Mozzinis Stadt begleitet.