Eine Schubkarre, die in der eigenen Ladung stecken bleibt, ein Fussballplatz, auf dem Nadelbäume als Mannschaft zwischen Forsthütten als Tore stehen, ein Sattelschlepper, so lang wie der halbe Gotthard‐Basistunnel, der auf einer Unzahl von Achsen seinem eigenen Heck im Kreis hinterherfährt, ein Nistkasten, dessen Flugloch ein Lautsprecher ausfüllt: Was soll daran sinnvoll sein? Nichts. Und gerade das ist die Kunst. Der Sinn, der sich im Unsinn zeigt. Dass er es mit dem Sinn ernst meint, betont André Schuler durch die Sorgfalt, die er zur Herstellung seiner Objekte aufwendet. Hohe Perfektion und glatte Oberflächen sprechen gegen den Unsinn, und aus der Kollision der Gegensätze entsteht jenes Moment von Irritation, das mit dem Funken der Erkenntnis den Hinterhalt dieser Kunst ausleuchtet: Wer diese Dinge sieht, gerät ins Sinnieren, hat ein Bild vor sich für den Leerlauf der Lastwagentransporte, macht sich Gedanken über das wahrhaft Beständige im raschen Lauf der Zeit, wenn er den Bäumen beim Fussballspiel zuschaut und Zeuge wird, wie die Natur ihre Rolle bei Sport und Zerstreuung übernehmen soll.
Urs Bugmann, 2010

André Schuler
*1960 in Lyon (F)
seit 1967 Wohnhaft in der Schweiz

Ausbildung
1981 – 1985 Schule für Gestaltung und Kunst Luzern
seit 1986 Tätig als bildender Künstler

Ausstellungen
2011 Aether, Alpineum Produzentengalerie Luzern
2010 inside out II, Kunsthalle Luzern; Jahresausstellung, Kunsthaus Uri, Altdorf; bildzwang bei sphinx, Ausstellungsraum SPHINX, Luzern
2009 Minimale, Alpineum Produzentengalerie Luzern
2007 Zimmer Frei, Kornschütte Luzern
2006 Bonjour Madame Brunau, Kunstpanorama Luzern; Aspekte II, Schloss Meggerhorn, Meggen; entering die basis, Dokumentationsstelle zentralschweizer Künstler, Kunstpanorama Luzern
2001 E-PRINTS, Stadtcafé Sursee; Guerilla Guide, PZK Luzern; Table Dance, Kunstpanorama Luzern; Gorilla Call, Kunstpanorama Luzern
2000 Niederrheinische Uferlosigkeit, Museum Katharienenhof, Kranenburg (D); Ausschnitte, Kornschütte Luzern; Multiples, PZK Luzern
1999 24 von jetzt, Galerie PZK Luzern
1998 Ausstellung plastischer Arbeiten im Eichhofpark; Jahresausstellung zentralschweizer KünstlerInnen
1997 Künstler aus der alten Viscose, Galerie Gersag Emmen
1996 Jahresausstellung zentralschweizer KünstlerInnen

Preise, Stipendien
2012 Zentralschweizer Atelier Stipendium in Berlin
1990, 94, 95, 2002 Förderpreise der Kunst und Kulturstiftung H. Danioth, Uri
1996 Kunst vor dem Bau, BSZ Zug, 2.Preis
1997 Atelier der visarte zentralschweiz in Paris
1999 Prix Afu (Amt für Umweltschutz Zug), 1.Preis
2003 Kunst am Bau, ARA Luzern, Ankauf

Kunst und Bau
2013 Betagtenheim Staffelnhof, Littau
2011 Wohnheim Höchenen, Brunnen, Farbkonzept
2010 Wohnhaus Sonnenbühl, Kriens, Farbkonzept

www.andreschuler.ch
www.hausfuerkunsturi.ch/allgemeines/urner-jahresausstellung-2012/