Aldo Walker auf dem Tandem mit …

Aldo Walker, «Logotyp VIII», 1976, Gips und Eisen, Kopf und Teller: 41 x 30 x 41 cm; Kanne: 22.5 x 17 x 8.5 cm; Kunstmuseum Luzern

ALDO WALKER AUF DEM TAMDEM MIT …

Herbstausstellung

17. September bis 27. November 2011

ANNA GRABER REINHOLD, CARINA JOHNER, VERA KLUSER,
MARTINA LUSSI & ANAÏS STRÜBIN, JEAN-RAPHAËL RUFF,
ANNA-LISA SCHNEEBERGER, SARAH WIRTH: Hochschule Luzern – Design & Kunst

DANIOTH PAVILLON: HEINRICH DANIOTH, Skizzen und Zeichnungen

TANDEM ist ein Ausstellungs- und Vermittlungsprojekt, das vom Schweizer Kunstverein und der Hochschule Luzern – Design & Kunst in Zusammenarbeit mit vier Zentralschweizer Institutionen – Sankt Urbanhof Sursee, Museum Bruder Klaus Sachseln, Nidwaldner Museum in Stans und Haus für Kunst Uri in Altdorf – initiiert wurde.

TANDEM widmet sich einer vergangenen, von Mythen umrankten Zeit vor vier Jahrzehnten, als während einer verhältnismässig kurzen Zeitspanne in der Innerschweiz ein dazumal wenig fassbarer, doch entschieden eigensinniger Stil im damaligen Kunstgeschehen ausgemacht werden konnte: die INNERSCHWEIZER INNERLICHKEIT.

Dieser künstlerische Ausdruck einer Innerschweizer Mentalität, die in den Gattungen Zeichnung, Skulptur und Objektgestaltung sowie in der Installation zu finden war, wurde vom damaligen Direktor des Kunstmuseums Luzern, Jean-Christophe Ammann, mit forschender Neugierde ausfindig gemacht und einem internationalen, jungen Zeitgeschehen zur Seite gestellt. Der Zeitgeist der noch nicht lange verflossenen späten 60er und frühen 70er Jahre hat die Individuen in ihrer Zeit in neuer, ja ungeahnter Weise geprägt – und mit ihnen die kreativen Kräfte. Vom gegensätzlichen Leitmotiv «Internationalismus–Regionalismus» gezeichnet, entstand ein ausserordentliches, von Aufbruch geprägtes Spannungsfeld, das die damalige Innerschweizer Kulturszene für einige bedeutende Jahre in fruchtbarer Weise prägte.

TANDEM: Die künstlerischen Strategien und Ausdrucksweisen vor 40 Jahren und die heutigen Recherchen und Sichtweisen werfen Fragen auf. In welcher Weise können zwei unterschiedliche Generationen, die auf den ersten Blick ganz anderen Bedingungen gehorchen, einander verstehen, miteinander weitergehen? In welcher Weise vermag sich ihr Weltverständnis und ihre Kulturproduktion zu finden – wo stehen sie einander fassungslos gegenüber? Kann eine gewisse Kontinuität ausgemacht werden, wie es das Projekt TANDEM als Ausgangspunkt in Form eines Experiments für sich beansprucht? Finden sich Würdigungen, Wahlverwandtschaften, Neuformulierungen oder wohl formulierte Strategien bei den 24 jungen Kunstschaffenden aus der Hochschule Luzern – Design & Kunst, die sich mit Altmeistern ihrer Grosseltern-Generation im damaligen Innerschweizer Kulturraum auseinandersetzen? Zugrunde liegt vielleicht die Erkenntnis, dass es gerade diese ältere Generation war, die der zeitgenössischen Kunst die Basis bereitet hat. Schlussendlich: Wie lange dauert unsere Gegenwart im Zeitgenössischen, und was hat die Jugend von damals der Jugend von heute zu übermitteln?

TANDEM versteht sich als Experiment auf verschiedensten Ebenen: Erstmalig finden sich fünf Innerschweizer Institutionen zusammen, um im Rahmen eines übergreifenden Konzeptes eine Synergie einzugehen, die jeweils einen besonderen Aspekt der INNERSCHWEIZER INNERLICHKEIT (oder ihrer Antipoden) herausgreift und diesen individuell mit jungen Kunstschaffenden aus der Hochschule Luzern – Design & Kunst bearbeitet.

In diesem Sinne ehrt das Haus für Kunst Uri den Urner Künstler Aldo Walker (1938–2000), der mit seinen eigensinnigen Bild- und Objektgestaltungen die jungen Künstler/innen – Anaïs Strübin und Martina Lussi, Anna Graber Reinhold, Anna-Lisa Schneeberger, Carina Johner, Jean-Raphaël Ruff, Sarah Wirth, Vera Kluser – zu anderen Betrachtungsweisen verführt.

Aldo Walker könnte man als einen frühen Vertreter der Konzeptkunst bezeichnen, der in den 80er Jahren auf der Höhe seines Erfolgs steht. 1986 vertritt er zusammen mit John M. Armleder die Schweiz auf der Biennale von Venedig. Sein Werk ist ebenso vielfältig wie experimentell und umfasst Malerei, Installationen, Objekte und kunsttheoretische Texte, die sich mit Fragen der Wahrnehmung befassen.

Zur Gruppenausstellung erscheint im Verlag Martin Wallimann eine gemeinsame Begleitpublikation mit allen Projekten und weiterführenden Texten, CHF 28.

Mehr zum Projekt TANDEM

TANDEM in der Tagesschau des Schweizer Fernsehens

«Kaffeefahrt»
Ein komfortabler Car fährt Sie bequem zu den TANDEM-Orten Sachseln, Stans, Sursee, Altdorf und Luzern, wo Führungen durch die Ausstellungen angeboten werden. Doch damit nicht genug!
An Bord des Reisecars erwartet Sie ein verheissungsvoller und gleichzeitig rätselhafter Gewinn: Innerschweizer Innerlichkeit!

Fahrplan Kaffeefahrt

Trailer zu den Kaffeefahrten

Kaffeefahrt im Zentralschweizer Fernsehen Tele1
Im Beitrag vom 13.10.2011

Der Danioth Pavillon ist in die Ausstellung integriert. Zu sehen sind Skizzen und Zeichnungen von Heinrich Danioth (1896-1953), die noch nie ausgestellt wurden und in neuer Rahmung präsentiert werden. Gerade bei diesen Arbeiten zeigt sich Danioths Virtuosität im Umgang mit Themen und seine vielseitige Handschrift.

Kunstschaffende der Ausstellung: Aldo Walker, Anna Graber Reinhold, Carina Johner, Vera Kluser, Martina Lussi & Anaïs Strübin, Jean-Raphaël Ruff, Anna-Lisa Schneeberger, Sarah Wirth

Heinrich Danioth, Zeichnungen

Aldo_Walker_Der_Vater_und_sein_Sohn1982
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aldo Walker auf dem Tamdem mit... 2011; Aldo Walker, Der Vater und sein Sohn 1982; Foto: F.X. Brun
Aldo_Walker_Carina_Johner
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri - Aldo Walker auf dem Tamdem mit... 2011; Aldo Walker (hinten), Carina Johner (vorne); Foto: F.X. Brun